Die Eurowings-Flugzeuge könnten bald wieder am Boden bleiben. Foto: dpa/Thomas Banneyer

Nach der Lufthansa haben nun auch Piloten der Tochter Eurowings deutlich für einen möglichen Streik votiert. In den kommenden Wochen sind aber noch Verhandlungen geplant.

Fluggästen drohen ungemütliche Wochen: Nun haben sich nach der Muttergesellschaft Lufthansa auch die Piloten der größten Tochter Eurowings zum Streik bereit erklärt. 97,9 Prozent votierten in einer am Mittwoch beendeten Urabstimmung für einen Arbeitskampf, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit mitteilte. Die Wahlbeteiligung habe bei knapp 90 Prozent gelegen, sagte ein Sprecher. Ein unmittelbarer Termin für Streiks wurde nicht genannt. In der kommenden Woche sind noch Verhandlungen mit dem Arbeitgeber über den strittigen Manteltarifvertrag geplant.

Ohne greifbares Ergebnis blieben zunächst die seit Dienstag wieder intensiv geführten Sondierungsgespräche zwischen der Lufthansa und den VC-Piloten bei der Kerngesellschaft und der Lufthansa Cargo. In der vergangenen Woche hatte das Unternehmen sein Angebot erhöht und erneute Gespräche mit der eigentlich streikbereiten Gewerkschaft erreicht. Über Inhalte oder mögliche Zwischenergebnisse schwiegen sich beide Seiten auch am Mittwoch aus.

In dem Tarifkonflikt geht es offiziell um höhere Vergütungen für die mehr als 5000 Piloten der Lufthansa-Kerngesellschaft und der Frachttochter Cargo. Die VC verlangt neben einer neuen Gehaltsstruktur für dieses Jahr 5,5 Prozent mehr und einen automatisierten Inflationsausgleich ab 2023. Im Hintergrund schwelt zusätzlich ein Konflikt um die Konzernstrategie. Die VC will möglichst viele Flugzeuge zu ihren Tarifbedingungen besetzt wissen, während das Unternehmen einen Flugbetrieb mit niedrigeren Tarifen vorantreibt, der Teile der Strecken übernehmen soll.