Streetworker der Mobilen Jugendarbeit im Einsatz am Schlossplatz. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Nach den Unruhen in der Innenstadt im Juni 2020 hat Stuttgart mit mehreren Jugendhilfeprojekten reagiert. Schweizer Wissenschaftler sind nun mit einer Studie beauftragt worden; sie soll die Jugendarbeit wissenschaftlich begleiten.

Stuttgart - In diesem Jahr stehen Jugendliche stark im Fokus der Politik. Die Landeshauptstadt hat eine Jugendstudie an das Schweizer Institut für Soziale Arbeit und Raum (Ifsar) an der Ostschweizer Fachhochschule St. Gallen vergeben. Auslöser dafür waren Unruhen in der Innenstadt, die nun zum Anlass genommen werden, die Jugendhilfe neu zu justieren. Im Juli 2020 wurde dazu die Integrierte Jugendarbeit Innenstadt ins Leben gerufen, eine wissenschaftliche Forschungsarbeit, die sogenannte Stuttgarter Jugendstudie, soll die Grundlage für tragfähige Handlungsansätze bilden. Die Studie startet im November und wird mit rund 185 000 Euro aus dem Projektmittelfonds Zukunft der Jugend finanziert.

Das Land befragt Schüler

Ebenfalls für dieses Jahr hat das Kultusministerium angekündigt, 2000 Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren zu ihren Einstellungen, Wünschen und Zielen zu befragen und die Institute für Sozialwissenschaften und Erziehungswissenschaft der Universität Stuttgart damit beauftragt. Zunächst soll ein Testlauf erfolgen, am Ende sollen einzelne Klassen an Schulen im ganzen Land anonym befragt werden. Die Schularten sollen entsprechend ihrem Anteil bei den Jugendlichen berücksichtigt werden. Laut Ministerin Theresa Schopper liefere die Jugendstudie 2022 Grundlagen für eine zielgruppenspezifischere Jugendpolitik. Sie wird vom Ministerium mit mehr als 50 000 Euro finanziert.