Vor der Mündung der Argen bei Langenargen schwimmt Treibholz im Bodensee. Foto: dpa/Felix Kästle

Wer in den nächsten Wochen an den Bodensee reist, muss auf das Bad im See verzichten. Nach dem Starkregen vom Wochenende droht eine Verunreinigung des Wassers.

Nach dem Hochwasser droht nun an weiten Teilen des Bodensees ein Badeverbot. Das Gesundheitsamt habe den Städten und Gemeinden eine Sperrung ihrer Badegewässer empfohlen, sagte ein Sprecher des Bodenseekreises. Betroffen davon sind weite Teile des Nordufers des Bodensees sowie viele kleinere Badegewässer. Hintergrund sind mögliche mirkrobiologische Verunreinigungen des Wassers. Auch Treibgut könnte Schwimmer gefährden.

Die östlich von Friedrichshafen gelegene Gemeinde Eriskirch sperrte ihre Badestellen zunächst bis Ende Juni. Es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, sagte der Bürgermeister Arman Aigner (parteilos). Noch lägen keine validen Ergebnisse von Wasserproben vor. Mehrere Kläranlagen entlang des Flusses Schussen hatten nach dem Starkregen vom Wochenende die Wassermassen nicht mehr aufnehmen können.

Im Westen sieht es besser aus

Auch Friedrichshafen und Uhldingen-Mühlhofen sprachen bereits Badeverbote aus. „Wir gehen davon aus, dass alle Gemeinden unserer Empfehlung folgen“, sagte der Sprecher des Bodenseekreises. Vor allem Orte mit Flussmündungen seien betroffen. Allerdings sei auch jetzt ein Urlaub am Bodensee möglich, betonte Aigner. Während das Hochwasser am Oberlauf der Schussen in Meckenbeuren große Schäden anrichtete, hätten in Eriskirch nur fünf Keller ausgepumpt werden müssen. Das Freibad mit seinem 50-Meter-Becken sei geöffnet. „Wir sind auf die Gäste vorbereitet.“

Am westlichen Bodensee stellt sich die Situation hingegen etwas entspannter an. So wird die Stadt Konstanz bei ihren Strandbädern, darunter das Freibad Horn als größtes am Bodensee, vorerst kein ausdrückliches Badeverbot aussprechen. Allerdings rät auch das Gesundheitsamt des Kreises Konstanz dazu, vorsorglich auf das Baden zu verzichten. Ohnehin ist die Wetterlage wechselhaft, das Wasser bei Temperaturen um 18 Grad aktuell noch recht frisch.

Der Rhein fließt schneller als normal

Die Strandbäder blieben jedoch offen, sagte Josef Siebler von den Konstanzer Stadtwerken. „Wir werden allerdings die rote Flagge hissen.“ Das heißt, dass keine Aufsicht vorhanden ist. Am Rheinstrandbad sei auch mit stärkeren Strömungen zu rechnen. „Grundsätzlich muss man am Bodensee als Schwimmer immer aufpassen“, sagte Siebler.