Der Club, in dem am Freitag vergangener Woche wohl aufgrund von zwei Infizierten mehrere Menschen angesteckt wurden, habe eine Konzession als Bar (Symbolbild). Foto: imago images/NurPhoto/Artur Widak

Der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup warnt nach einem Corona-Ausbruch in einem Club vor Quarantäne-Lockerungen für Kontaktpersonen. Unter den Infizierten seien auch Geimpfte.

Karlsruhe - Nach einem Corona-Ausbruch in einem Karlsruher Club hat Oberbürgermeister Frank Mentrup vor Quarantäne-Lockerungen für Kontaktpersonen gewarnt, wie sie die Landesregierung anstrebt. Unter den mehr als ein Dutzend Infizierten rund um den Club-Besuch seien auch Geimpfte mit Symptomen, sagte der SPD-Politiker am Freitag.

Diese Woche war bekanntgeworden, dass das Sozialministerium vom Bund eine Aufhebung der strengen Regelungen für vollständig geimpfte Kontaktpersonen von mit der Delta-Variante Infizierten fordert. Das Tückische an dieser Mutation des Coronavirus sei, dass viele Infizierte keine Symptome haben, aber den Erreger trotzdem übertragen, machte der Oberbürgermeister deutlich.

Betroffener war vorher auf Mallorca

Er warnte auch vor falscher Sicherheit: Der Club, in dem am Freitag vergangener Woche wohl aufgrund von zwei Infizierten mehrere Menschen angesteckt wurden, habe eine Konzession als Bar. Für Bars gelte nicht die Pflicht wie für Diskotheken, von allen Besuchern negative Corona-Tests einzufordern. Wer mit Fremden aufeinandertreffe, sollte unbedingt einige Tage später einen Selbsttest machen, appellierte Mentrup. Gleiches gelte für Reiserückkehrer. Eine Betroffene aus dem Club sei kurz zuvor aus Mallorca zurückgekehrt, habe aber dort nicht den eigentlich erforderlichen Test gemacht, hieß es.

Hinzu kommt laut dem Leiter des Gesundheitsamts, Peter Friebel, dass viele Clubgäste falsche oder unvollständige Angaben gemacht hätten. Von 120 Kontaktzetteln sei erst die Hälfte der Betroffenen erreicht worden. Insgesamt gehe er von bis zu 200 Besuchern aus.