Michale Blume sieht am Beispiel Bayaz, dass „etwas entgleise“. (Archivbild Foto: dpa/Marijan Murat

Michael Blume, der Antisemitismusbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, reagiert auf Hasskommentare gegen Danyal Bayaz anlässlich der Geburt seines Sohnes im Netz. Der Finanzminister habe genau richtig gehandelt.

Stuttgart - Der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Michael Blume beobachtet einen neuen Schub der Verrohung im Netz. Der Bundestagswahlkampf entgleise derzeit, der Diskurs verrohe, sagte Blume der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Beschimpfungen von Politikern griffen immer stärker um sich. Der Wahlkampf sei bislang stärker von Personalisierung geprägt als von Sachthemen wie Rente und Klimawandel.

Finanzminister heftig von Rassisten attackiert

Der neue Finanzminister Danyal Bayaz war nach der Geburt seines Sohnes im Netz heftig von Rassisten und Hetzern angegriffen worden. Bayaz hatte auf Twitter auf die Attacken aufmerksam gemacht - und ironisch reagiert. Blume sagte, es sei richtig, dass Bayaz auf die Angriffe hingewiesen habe. Die Gesellschaft müsse merken, dass hier etwas entgleise. Rassistische und antisemitische Kommentare müssten von den Plattformen konsequenter und schneller gelöscht werden - die Accounts, über die solche Kommentare verbreitet werden, ebenso.