Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Foto: dpa/Hannes P Albert

Der designierte Grünen-Spitzenkandidat Özdemir fällt ein salomonisches Urteil über das Ampel-Aus, um dann doch einen Schuldigen auszumachen.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat sich am Rande einer Auslandsreise nach Sambia zum Ampel-Aus geäußert. „Da haben alle ihren Anteil dran“, sagte Özdemir in einem Video auf der Plattform „X“ (vormals Twitter) , um dann doch einen Schuldigen auszumachen. Eine Kraft habe sich hervorgetan durch das permanente „Nein“ zu allem, sagte Özdemir mit Blick auf die FDP. Für ihn komme das nicht ganz überraschend, betonte der Grünen-Politiker mit Blick auf die 2017 gescheiterten Jamaika-Verhandlungen, an denen er selbst beteiligt war.

Özdemir hatte sich erst vor Kurzem in Position gebracht für die Spitzenkandidatur der Grünen bei der Landtagswahl 2026. Er wolle Ministerpräsident werden, kündigte er Ende Oktober an und präsentierte ein Grundsatzprogramm, das sehr konservativ anmutet und mit dem er Wähler in der Mitte der Gesellschaft gewinnen will.

Ähnliches kann er sich offenbar auch für den Bund vorstellen. Er sei überzeugt, dass sich in der Mitte des Landes eine stabile Mehrheit finde, die das Land in schwierigen Zeiten führe, sagte er. „Deutschland muss stabil regiert werden.“ Das sei der Anspruch der Bürgerinnen und Bürger und der europäischen Partner. Er bedauere sehr, „dass eine Kraft nicht willens war, die Interessen des Landes vor die Interessen der Person oder zu stellen.“