Die neue Virus-Variante wurde von einem Forschungsteam unter Leitung des südafrikanischen Kwazulu-Natal Research Innovation and Sequencing Platform (Krisp) entdeckt (Symbolbild). Foto: AP/Jerome Delay

In Südafrika kursiert eine neue Variante des Sars-CoV-2-Virus. Entdeckt worden sei die vorerst 501.V2 genannte Variante bei genetischen Untersuchungen von Proben aus verschiedenen Provinzen

Johannesburg - In Südafrika ist eine neue Mutation des Coronavirus entdeckt worden. Die 501.V2 genannte Variante könnte hinter der raschen Ausbreitung der zweiten Corona-Welle im Land stecken, erklärte Gesundheitsminister Zwelini Mkhize am Freitag. Südafrikanischen Ärzten zufolge infizierten sich während der zweiten Welle mehr jüngere Menschen als zuvor. Sie litten zudem häufiger unter einem schwereren Verlauf der Lungenkrankheit Covid-19. 

Die neue Virus-Variante wurde von einem Forschungsteam unter Leitung des südafrikanischen Kwazulu-Natal Research Innovation and Sequencing Platform (Krisp) entdeckt, das seit Pandemie-Beginn hunderte Proben untersucht hatte. Die Wissenschaftler leiteten über ihre Forschungsergebnisse auch an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und britische Behörden weiter. 

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Ähnliche Mutation in Großbritannien

In Großbritannien hatten Forscherteams in ihren Proben kürzlich eine ähnliche Mutation des Coronavirus entdeckt. Diese war mitverantwortlich für den starken Anstieg der Infektionszahlen in Teilen Großbritanniens, wie Mkhize sagte. Seit Beginn der Pandemie wurden bereits mehrere Varianten des Coronavirus gefunden. 

Südafrika ist eines der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder in Afrika. Die touristisch beliebte Westkap-Provinz im Süden des Landes ist besonders vom Virus getroffen: Auf sie entfallen etwa ein Drittel aller neuen Coronavirus-Infektionen in Südafrika. In Westkap liegen die Stadt Cape Town sowie zahlreiche Weingute. Der Gesundheitsminister betonte in der vergangenen Woche, Urlauber sollten besonders auf den häufig überfüllten Stränden Acht geben. 

Am Mittwoch hatte Mkhize in dem Kurzbotschaftendienst Twitter mitgeteilt, der Anteil der positiven Corona-Tests an der Gesamtzahl der Tests sei auf 21 Prozent gestiegen. Bis Freitag infizierten sich in dem Land mit seinen knapp 60 Millionen Einwohnern mehr als 900.000 Menschen mit dem Virus, mehr als 24.000 starben.