Kevin Tarte (rechts) – hier mit seinem Lebenspartner Stefan Wolf – wird noch mal den Krolock spielen, die Traumrolle seines Lebens. Foto: Lichtgut //Martin Stollberg

Diese Nachricht begeistert die Fans: Musicalstar Kevin Tarte, der im März 2000 als Stuttgarts erster Krolock groß herauskam, kehrt bei „Tanz der Vampire“ in seine Paraderolle ins Palladium-Theater zurück – mit dann 66 Jahren.

Warum „Tanz der Vampire“ gerade in Stuttgart so beliebt ist, versucht Kevin Tarte, der erste Graf von Krolock auf den Fildern, so zu erklären: „Vielleicht weil die Menschen im Süden ein besonderes Verhältnis zur Geschichte haben – und weil sie die Ersten waren, die in Deutschland dieses mystische und geheimnisvolle Grusical sehen durften.“ Kein anderes Musical lockte in dieser Stadt bisher so viele an. In drei Spielzeiten hat es die Show, die sich zwischen Rock und Operette bewegt, seit der Deutschlandpremiere im Jahr 2000 auf weit über 2400 Aufführungen in Möhringen gebracht.

Nach seiner 900. Vorstellung hat Kevin Tarte mit dem Zählen aufgehört

Wie oft Tarte zum Chefvampir geworden ist? „Nach meiner 900. Vorstellung als Krolock habe ich mit dem Zählen aufgehört“, antwortet der US-Amerikaner, der im März 66 Jahre alt wird. Auch in Berlin und Hamburg spielte er seine Paraderolle und kommt auf „über 1100 Mal“, wie er schätzt. Die Erinnerungen an die Premiere im Stuttgarter Apollo-Theater sind für ihn nicht ganz so intensiv wie die Erinnerungen an die Proben. Regisseur Roman Polanski und Komponist Jim Steinmann (er ist im 2021 gestorben) hatten die Deutschland-Premiere in Stuttgart (nach der Weltpremiere in Wien) zur Chefsache gemacht und das Grusical selbst einstudiert. Für Tarte war es ein Höhepunkt in seiner Karriere.

Kevin Tarte erinnert sich gern an „verrückte Jahre in Stuttgart“

„Polanski war sehr ruhig“, erinnert er sich, „sagte nicht viel, nur wenn er wünschte, dass wir eine Szene präziser spielen sollten, gab es klare Anweisungen.“ So habe er ihn unter anderem dazu aufgefordert, sich dem Publikum im Profil zu zeigen und nicht frontal.

Es folgten „verrückte Jahre“ für ihn, die Tarte im Rückblick hochleben lässt. Anstrengend, aber auch sehr schön seien diese gewesen. Am Bühneneingang erwarteten ihn nach der Vorstellung oft 50 bis 200 überwiegend weibliche Fans, die Blumen überreichen wollten oder um Autogramme baten. Seile mussten gespannt werden, um Tarte zu schützen. „Selbst in den Schwabenquellen haben die Mädels mir aufgelauert.“

Vorerst stehen fünf Auftritte von Tarte als Krolock fest

Regelmäßig organisierte sein immer weiter wachsender Fanclub Treffen. Dass sich der Sänger schon früh outete, störte seine Anhängerinnen nicht. Im Rückblick sagt er: „Das war eine Wahnsinnszeit!“ Sie prägt sein Leben bis heute. „Ich habe dem Publikum in Stuttgart hinaus viel zu verdanken“, sagt er, „jetzt noch einmal den Grafen für diese Menschen zu verkörpern, erfüllt mich sehr.“

Die Stage Entertainment gab bekannt, dass Tarte in diesem Jahr für mindestens fünf Vorstellungen erneut ins Grafenkostüm schlüpfen wird: Der 20., 26. und 28. Mai (am Sonntag nur am Nachmittag) sowie der 8. und 10. Juni stehen als Termine bereits fest – ab sofort gibt es Karten dafür.