Unter anderem zu sehen: ein Ölbild von Fred Thieler. Foto: Simon Granville

In Kornwestheim zeigt die Ausstellung „Eine Frage der Form“ Teile der städtischen Kunstsammlung. Unter anderem sind Werke zu sehen von Max Ackermann, Otto Herbert Hajek, Isa Dahl und Manfred Henninger.

Auf den ersten Blick hat ein alter Staubsauger nichts mit dem Siebdruck „Collier“ von Peter Riek zu tun. Doch mit etwas Fantasie werden die weißen Pünktchen auf dem Bild zu Staubkörnern, die gleich von der Leinwand abgesaugt werden könnten. Darum geht es bei der neuen Ausstellung „Eine Frage der Form“ im Kornwestheimer Museum im Kleihues-Bau: Um Gegenstände und Kunstwerke, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, aber bei genauem Betrachten Fragen aufwerfen und Verbindungen vermuten lassen. Die Ausstellungsstücke kommen dabei alle aus der städtischen Sammlung. Darauf ist die Museumsleiterin Saskia Dams besonders stolz. „Bei der vergangenen Ausstellung hatten wir viele Leihgaben dabei, aber diesmal gehört wirklich alles uns“, sagt sie.

Vernissage am Freitag

Viele wichtige Namen der Kunstszene sind in der Ausstellung im Kleihues-Bau vertreten: Max Ackermann, Otto Herbert Hajek, Isa Dahl, Manfred Henninger, um nur einige zu nennen. Ihre Werke waren teils schon in der städtischen Sammlung, als diese noch an der Mühlhäuser Straße lagerte. Mittlerweile befindet sich die kunstgeschichtliche Sammlung an der Kantstraße. Dort haben Saskia Dams und die städtischen Mitarbeiterinnen Katrin Bettray und Rebecca Borowski allerlei Schätze ausgegraben, die sich nun im Museum präsentieren dürfen. „Es war eine Mammutaufgabe, die Werke miteinander zu verbinden“, sagt Saskia Dams. Immer wieder habe das Team Memory gespielt mit Bildern, Lampen, historischen Plattenspielern und vielem mehr. Immer mit der Frage: Was passt zusammen? Was erinnert aneinander? Herausgekommen ist schließlich die Ausstellung „Eine Frage der Form“, die an diesem Freitag, 19. November, um 19 Uhr eröffnet wird. Sie bleibt bis zum 18. Juni 2023 im Obergeschoss des Kleihues-Baus.

Zur Ausstellung ist wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm geplant. So soll es unter anderem Kombiführungen geben. Dabei schauen sich die Besucher die Kunstwerke im Museum an und machen dann einen Spaziergang zu den Orten in der Stadt, an denen sich die Kunst wiederfindet. Zum Beispiel stehen vor dem Rathaus die großen roten Stelen von Otto Herbert Hajek – das Gemälde dazu hängt nun im Museum. Außerdem sind auch Blicke hinter die Kulissen geplant. So dürfen Besucher in die Sammlungsdepots der Stadt blicken und erfahren, wie so eine Ausstellung überhaupt entsteht.

Die Kunstsammlung der Stadt Kornwestheim wächst stetig. Meistens lassen Künstler, die im Museum ausstellen dürfen, eines ihrer Werke als Geschenk an die Stadt da. Jüngst ist die Sammlung um zwölf Originalzeichnungen des Werbegrafikers Otto Glaser gewachsen. „Solche Aquarellzeichnungen sind rar gesät“, sagt Saskia Dams. „Sie sind eine tolle Ergänzung zu unserer bestehenden Glaser-Sammlung im Museum.“

Otto Glaser hat in der Zeit von 1958 bis 1968 zahlreiche Plakate für den Schuhhersteller Salamander entworfen – womit ihm eine enge Verbindung zu Kornwestheim sicher ist. Die Glaser-Werke sind in der aktuellen Ausstellung nicht zu sehen. Der Künstler bekommt seine eigene Ausstellung im Kleihues-Bau – sie ist für das Jahr 2025 geplant.