In München wird im Vorfeld des G7-Gipfels demonstriert. Foto: dpa/Michael Kappeler

In München versammeln sich Tausende, die sich vor dem G7-Gipfel für Nachhaltigkeit und gegen Hunger und Armut einsetzen.

Nach Schätzungen der Polizei haben sich 3.500 bis 4.000 Demonstrierende am Samstag in München zu einer Demo vor dem Sonntag beginnenden G7-Gipfel versammelt. Sie forderten ein entschiedenes Vorgehen gegen die Klimakrise und das Artensterben, gegen Hunger, Armut und Ungleichheit. Ursprünglich war mit mindestens 20 000 Menschen gerechnet worden.

Eine Sprecherin der Veranstalter sagte, dass erst nach Beginn des späteren Demonstrationszuges eine Schätzung möglich sei. Die Kundgebung auf der Theresienwiese diene zunächst dazu, die Teilnehmer zu sammeln. Oft schließen sich bei solchen mehrstündigen Demos dann noch viele Teilnehmer im Laufe der Veranstaltung an.

Einige Aktivisten zeigten sich aber auf der Theresienwiese verwundert und überrascht über die geringe Teilnahme. „Wir sind enttäuscht“, sagte die 46-jährige Andrea von Greenpeace aus Hannover. Es wirke so, als ob nur Organisationen vor Ort seien, aber niemand aus der Bevölkerung. „So schlecht ist das Wetter ja auch nicht“, sagte sie.

Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle stoppen

Von den Teilnehmern des am Sonntag beginnenden dreitägigen G7-Gipfels auf Schloss Elmau erwarten die Demonstrierenden unter anderem, dass sie auch Konsequenzen aus dem russischen Krieg gegen die Ukraine ziehen und die Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle stoppen. Greenpeace kritisierte in einer im Vorfeld des G7-Gipfels veröffentlichten Analyse, dass für die Energiewende und den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft die Staaten der G7 kaum zehn Prozent der Summe investierten, die mindestens nötig sei.

Aufgerufen zu der Demonstration in München hatten Aktion gegen den Hunger, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Attac, Brot für die Welt, BUND für Umwelt- und Naturschutz, BUND Naturschutz in Bayern, Campact, Greenpeace, IG Nachbau, MISEREOR, Naturschutzbund Deutschland, NaturFreunde Deutschlands, Oxfam Deutschland, Welthungerhilfe und WWF Deutschland.

Der G7-Gipfel auf Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen beginnt am 26. Juni. Sieben führende Industrienationen wollen dabei drei Tage lang über globale Themen beraten, etwa den Ukraine-Krieg, den Klimawandel oder weltweite Hungersnöte.