Farbenpracht am Himmel zieht tonnenweise Müll am Boden nach sich. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Die Neujahrsnacht ist in Stuttgart vergleichsweise ruhig gewesen. Aus Sicht der Reinigungstrupps der AWS waren die Tage danach jedoch sehr arbeitsintensiv.

Ruhig und friedlich mit vielen Feuerwehreinsätzen, so lässt sich die Bilanz der Neujahrsnacht 2022/2023 von Polizei und Feuerwehr in der Landeshauptstadt zusammenfassen. Doch trotz des Feuerwerksverbots und der organisierten Party auf dem Schlossplatz – wo Abfallbehälter bereitstanden –, ist die Stadt nach dem entspannten Fest deutlich schmutziger geworden als in den Jahren zuvor. 31 Tonnen beziehungsweise 153 Kubikmeter Müll schafften die Leute des städtischen Eigenbetriebs Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) weg.

Ein direkter Vergleich mit dem Vorjahr und dem Jahreswechsel 2020 auf 2021 lässt sich nicht vornehmen. Denn Ende 2020 galt eine Ausgangssperre und ein generelles Feuerwerksverbot aufgrund der Coronapandemie. Immerhin 15 Tonnen beziehungsweise 77 Kubikmeter Unrat mussten danach dennoch in der Stadt weggeräumt werden, teilt die Pressesprecherin der AWS, Andrea Schlepper mit. Das ist weniger als die Hälfte des Mülls an diesem Jahreswechsel. Auch am Neujahrstag 2022 war es mit 18 Tonnen (90 Kubikmeter) vergleichsweise wenig.

Doch dass das Müllaufkommen deutlich gestiegen ist, zeigt sich beim Blick auf die Zahlen von vor der Coronapandemie. Am Jahreswechsel 2019 zu 2020 fielen 23 Tonnen Müll an, das waren 117 Kubikmeter. Im Jahr darauf, dem letzten „normalen“ Silvester vor den Einschränkungen durch das sich Anfang 2020 weltweit ausbreitende Coronavirus kamen nur 16 Tonnen Müll (82 Kubikmeter) zusammen. Das ist etwa halb so viel, wie in diesem Jahr mit 31 Tonnen abtransportiert werden musste. Die AWS haben mehrere Brennpunkte ausgemacht, an denen besonders viel wegzuräumen war. Das waren all jene Orte, wo die Menschen gern das Feuerwerk betrachten oder im Freien feiern. Die AWS-Sprecherin zählt dabei den Marienplatz, den Feuersee, den Eugensplatz, die Neue Weinsteige, die Weißenburganlage oberhalb der Weinsteige, die Karlshöhe zwischen Süden/Westen und Mitte, den Park der Villa Berg, die Uhlandshöhe und die Grünflächen rund um den Bismarckturm auf. Dort konzentrierten sich die Reinigungsarbeiten.

Nicht alle lassen alles stehen und liegen, wo sie das Feuerwerk abgebrannt oder die Getränkeflaschen geleert haben. Wie in den vergangenen Jahren auch quellen nicht nur Mülleimer über, weil anständige Zeitgenossen ihren Unrat dorthin gebracht haben. Auch rund um die Altglascontainer werde Müll abgeladen. Es handele sich dabei um eine Mischung aus abgebrannten Feuerwerkskörpern, Glas- und anderen Flaschen sowie normalem Abfall. Dafür fahren die Leute von der AWS keine Extratouren wie zu den Hotspots der Silvesterfeiern. „Was neben den Glascontainern liegt, nehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWS-Straßenreinigung beim regulären Reinigungsturnus der Behälterstandplätze mit“, erläutert Andrea Schlepper.