Ein riesiger Altpapierstapel in der Bismarckstraße in Stuttgart-West Foto: /privat

Eine Tour hat die Müllabfuhr in der Stuttgarter Bismarckstraße verpasst. Seitdem stapelt sich vor einem Haus im Westen ein Müllberg. Besserung ist aber in Sicht.

Eine riesige Menge Papiermüll hat sich an der Bismarckstraße zwischen dem Leipziger Platz und der Seyfferstraße im Stuttgarter Westen angesammelt. Es wirkt, als wäre dort jemand eingezogen, hätte sich neu eingerichtet und jede Menge Kartons angehäuft. So zumindest der optische Anschein. Genau ermitteln lässt es sich nicht. Sicher ist: Die Pappkartons wurden kaum oder gar nicht zerkleinert. Die mittelgroßen Abfallbehältnisse quellen über, auch ein Container auf vier Rädern reicht bei Weitem nicht aus für dieses Aufkommen. Das alles stapelt sich auf dem Gehweg und auf einer Einfahrt. Alles sehr unschön. Seit fünf Wochen sieht es dort so aus.

Abholtermin ist der 6. Februar

„Da ist einmal die Tour zur Abholung ausgefallen. Daher sieht es dort in der Tat seit fünf Wochen so aus“, bestätigt Corinna Fälschle, die Assistentin der Geschäftsführung des städtischen Eigenbetriebs Abfallwirtschaft. Aber sie gibt auch Entwarnung: „Am 6. Februar ist dort der nächste reguläre Abholtermin. Dann wird das alles mitgenommen.“ Und wenn dies auf einmal nicht gehe, werde die Bismarckstraße eben ein zweites Mal angefahren. Oder es komme ein zusätzliches Fahrzeug.

Ein Fall für den Wertstoffhof

Prinzipiell gilt: Wer auf einmal viel Müll produziert, für den ist eigentlich einer der Wertstoffhöfe die richtige Anlaufstelle. Die meisten Gegenstände können dort kostenfrei abgegeben werden, darunter auch Altpapier. Für bestimmte Gegenstände wie Keramikprodukte oder Fliesen fällt eine Gebühr an. Welche Gegenstände kostenfrei sind und welche nicht, listet die Stadt Stuttgart auf ihrer Homepage auf. Noch bequemer als zum Wertstoffhof zu fahren, ist es, dies als Sperrabfall beim Kundenservice des Amts für Abfallwirtschaft anzumelden. Das ist als Stuttgarter Haushalt zweimal im Jahr kostenlos möglich. Bis zu drei Kubikmeter Abfall werden dann abgeholt.

Unabhängig davon bleibt aber die Empfehlung, die Kartonagen zu zerkleinern. Je besser das gemacht wird, desto weniger Luft befindet sich in den Abfallbehältern. Denn wenn die Müllkapazitäten wie nun in der Bismarckstraße nicht ausreichen, sind auch die Nachbarn quasi gezwungen, auf ziemlich wilde Art und Weise ihren Papiermüll vor ihrer Haustüre zu stapeln.

Schlechtes Beispiel für die Mitmenschen

Und die Erfahrung in der Stadt lehrt, dass solche Beispiele von unordentlichen Haufen zunehmend andere Menschen dazu inspirieren, ihren Sperrmüll auf ähnliche Weise loszuwerden. Da kommen dann Möbel, Geschirr, Haushaltselektronik und anderes dazu. Dinge jedenfalls, die nichts mit dem Papiermüll zu tun haben. Dieses Problem kennt natürlich auch die Abfallwirtschaft. „Ja, damit haben wir immer wieder zu tun“, so Fälschle. „Aber diejenigen, die das Papier mitnehmen, können nicht auch noch das andere mitnehmen.“