Kommen in dieser Häufung bald nicht mehr vor: Gelbe Säcke werden knapp. Foto: dpa/Patrick Pleul

Das Landratsamt Esslingen warnt vor Lieferschwierigkeiten. Es gibt aber eine Lösung, sollte kein gelber Sack mehr zur Verfügung stehen.

Kreis Esslingen. - So ein Müll: Neben vielen anderen Dingen, die derzeit schwer auf dem Markt zu finden sind, sind es jetzt die Gelben Säcke. Es gibt offensichtlich Lieferschwierigkeiten. Die Verteilung werde sich in den kommenden Wochen „verzögern“, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamtes. Auch bei den Rathäusern seien vielerorts keine Gelben Säcke mehr vorrätig. Der Zustand soll sich erst Ende Januar wieder verbessern.

Wer ist verantwortlich?

Das jedenfalls sei die Information, die dem Abfallwirtschaftsbetrieb in Esslingen vom Entsorgungsunternehmen Remondis mitgeteilt wurde. Remondis arbeitet im Auftrag der Dualen Systeme. Das Landratsamt betont: Alles rund um den Gelben Sack sei Aufgabe der Dualen Systeme, nicht des Abfallwirtschaftsbetriebs. Deswegen sollten Reklamationen an das Reichenbacher Unternehmen gerichtet werden und nicht an den Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises. Dennoch fragen sich die Verbraucher: Wohin mit dem Müll?

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Von Remondis ist zu hören, dass die Grundverteilung der Gelben Säcke nicht gefährdet sei. Grundverteilung heißt: Jeder Haushalt bekommt ein Mal im Jahr eine Rolle. Die Verteilung laufe gerade. Das Problem sei die Belieferung der Bürgerämter und Wertstoffhöfe, wo sich die Bürger die Gelben Säcke abholen, sobald die zugeteilte Rolle aufgebraucht ist.

Wohin mit dem Müll?

Wenn kein Gelber Sack mehr verfügbar sei, würden es durchsichtige Säcke vorübergehend tun, erklärt Michael Schneider von Remondis. Wichtig sei, dass es erkennbar keine „Fehlbefüllung“ gebe – also Müll, der nicht in den Gelben Sack gehört. „Fehlbefüllungen können und dürfen wir nicht mitnehmen“, so Schneider. Wo eine Gelbe Tonne stünde, seien Gelbe Säcke grundsätzlich nicht nötig. Hier müsse der Plastikmüll direkt in die Tonne geworfen werden. Der Mangel an Gelben Säcken hängt damit zusammen, dass bestimmte Granulate, die auch für die Herstellung von Gelben Säcken benötigt werden, zurzeit weltweit knapp geworden sind. Deshalb komme es zu Produktionsausfällen, sagt Schneider. Diese wiederum zögen die Lieferengpässe nach sich.

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Die Knappheit herrscht tatsächlich nicht nur im Kreis Esslingen, sondern deutschlandweit. „Die Entsorgungsunternehmen sind Opfer einer weltweit grassierenden Rohstoffknappheit“, kommentiert Bernhard Schodrowski vom Bundesverband der deutschen Entsorgungs-, Wasser und Rohstoffwirtschaft (BDE). Dieser Verband geht übrigens im Gegensatz zum Landratsamt davon aus, dass die Lieferprobleme bei Gelben Säcken voraussichtlich erst im nächsten Frühjahr beendet sein werden.