Nicht jeder will einen Mobilfunkmasten in seiner Nachbarschaft tolerieren. Foto: dpa/Stefan Sauer

Die Bundesregierung macht endlich ernst mit dem Ausbau des noch sehr löchrigen Mobilfunknetzes. Mitspielen müssen anschließend aber auch die Bürger, meint unser Berliner Korrespondent Christopher Ziedler

Berlin - Für ein Land, das so viel auf seine Ingenieurskunst gibt, ist der Zustand seiner digitalen Infrastruktur kein Ruhmesblatt. Auf einem Drittel der Fläche herrscht der mobile Datennotstand, steht den Bürgern keine schnelle LTE-Verbindung zur Verfügung. Allzu oft brechen selbst normale Telefonverbindungen ab. Da kommt die Mobilfunkstrategie, unterlegt mit gut einer Milliarde Euro zum Stopfen der Funklöcher, gerade recht. Dass der Staat dafür selbst zum Mastenbauer in unwirtschaftlichen Regionen wird, ist ein Paradigmenwechsel, aber nicht ungewöhnlich, wenn man den Blick ins Ausland richtet. Die Bundesregierung ist förmlich gezwungen, endlich ernst zu machen mit dem Netzausbau, da die lahme Infrastruktur zum Standortnachteil zu werden droht. Besser spät als nie.