Suchen Helferinnen und Helfer: Irmtraud Klein und Pastor Hartmut Hilke Foto: Geronimo Schmidt

Der Verein Mittagstisch für alle sucht händeringend Freiwillige, die sich beim Essensangebot für bedürftige Menschen einbringen möchten. Denn in Zukunft möchte man wieder persönlich zusammensitzen.

Der „Mittagstisch für alle“ war seit der Coronapandemie eher ein „Essens-Ausgabefenster für alle“. Dass sich Essen aber nicht auf die bloße Nahrungsaufnahme beschränkt, das wissen Irmtraud Klein und Pastor Hartmut Hilke nur zu genau. In der evangelisch-methodistischen Pauluskirche in der Leonberger Robert-Koch-Straße bieten sie den Mittagstisch für alle an, gemeinsam mit zahlreichen Helferinnen und Helfern. „Das ist so etwas wie das Erkennungsmerkmal dieser Kirche“, sagt der Geistliche. Entweder sprächen die Menschen von „der Kirche gegenüber dem Leo-Center“ oder eben von dem besonderen Essensangebot.

Unterstützung wird dringend gebraucht

Und genau für dieses Angebot braucht es nun dringend Unterstützung. Genauer gesagt handelt es sich beim Mittagstisch für alle um einen Verein, der sich zur Aufgabe gemacht hat, jeweils zum Jahresbeginn gut zwei Monate für warme Mahlzeiten zu sorgen – einmal pro Woche, jeweils mittwochmittags. Und das gegen einen Kleinstbetrag. Kommen darf, wer möchte. 2009 wurde der Verein gegründet, die Idee hatte der einstige Pastor Thomas Schmückle. Anfang 2010 gab es dann das erste Angebot. „Angefangen haben wir mit etwa 50 Essen pro Woche“, sagt Irmtraud Klein aus dem Vorstand. „Danach haben wir uns im Durchschnitt bei etwa 90 bewegt.“ Dann kam Corona.

Nachdem man Anfang 2020 das Angebot vorerst einstellen musste, kehrte man 2021 mit dem „Mittagstisch to go“ zurück. Allerdings sank die Nachfrage um etwa die Hälfte. Nun ist die Pandemie vorbei und das Team will den Menschen wieder ermöglichen, persönlich zusammenzusitzen, Gespräche zu führen und sich zu begegnen. Denn das Angebot richtet sich nicht nur an finanziell bedürftige Personen. Auch, wer sich einsam fühlt, ist beim Mittagstisch für alle richtig. Um dies wieder zu ermöglichen, müssten aber viel mehr Engagierte zusammenkommen als bisher. Irmtraud Klein rechnet vor: „Beim Mittagstisch to go haben wir jeden Mittwoch etwa sieben bis acht Personen benötigt, die mithelfen.“ Wenn das Angebot wieder im Gemeindesaal stattfinde, seien es etwa doppelt so viele.

Die drei ältesten Helferinnen sind zwischen 87 und 91 Jahre alt

Wie viele Helferinnen und Helfer es aktuell gibt, lässt sich nur schwer sagen. Einige können an zahlreichen Terminen, andere wiederum nur punktuell mit anpacken. Fakt ist aber, dass es Stand jetzt zu wenige sind. Das liegt unter anderem auch daran, dass das durchschnittliche Alter der Helfenden doch eher hoch ist. „Unsere drei ältesten Mitarbeiterinnen sind zwischen 87 und 91 Jahre alt“, so Klein, „sie hören jetzt auf, weil es ihnen einfach zu viel ist.“ Das sei natürlich vollkommen nachvollziehbar. Ebenso, dass der Termin mittwochmittags für Berufstätige eher problematisch ist. „Aber wir brauchen auch Leute, die dabei helfen, dienstagabends den Saal vorzubereiten“, fügt Hartmut Hilke hinzu.

So lief es von 2021 bis jetzt: Die Menschen konnten ihr Essen abholen. Foto: Simon Granville

Generell wären 15 bis 20 neue Helferinnen und Helfer optimal, fügt der Pastor hinzu. Natürlich formuliert der Verein seinen Hilferuf auch im Netzwerk weiterer Kirchengemeinden. Alter und Konfession spielen bei den Interessierten keine Rolle. Und über die Aufgabenverteilung könne man ebenfalls sprechen. „Wer in der Küche mithelfen möchte, müsste aber vorher eine Hygieneschulung machen“, fügt Hilke hinzu. Darum kümmere sich aber natürlich der Verein. Im kommenden Jahr beginnt das Angebot am 15. Januar. „Es ist aber auch kein Problem, wenn jemand nicht gleich vom Start weg dabei sein kann“, so der Geistliche.

Gekocht wird von einer Großküche in Hemmingen

Übrigens: Gekocht wird nicht vor Ort. „In den vergangenen zwei Jahren haben wir mit einer Großküche aus Hemmingen zusammengearbeitet, von wo das Essen geliefert worden ist“, berichtet Irmtraud Klein. Wie die Konstellation für das kommende Jahr aussehen wird, steht noch nicht fest. Somit ist die Frage der helfenden Hände nicht die einzige, die noch beantwortet werden muss.

Informationen für Interessierte

Treffen
 Wer Interesse hat, sich zu engagieren, ist am Montag, 2. Dezember, um 19 Uhr zur Besprechung und Planung in der Pauluskirche, Robert-Koch-Straße 1 willkommen.

Kontakt
 Wer Kontakt zum Verein aufnehmen und sich vorab informieren möchte, kann das unter Telefon: 0 71 52 / 94 97 56 (Pastorat der evangelisch-methodistischen Kirche) oder per E-Mail an: hartmut.hilke@emk.de tun.