12 575 Euro kamen beim Aktionstag von Mitmachen Ehrensache zusammen. Im Jugendhaus Mitte wurden die Schecks an den Verein Kindheitstraum (3000 Euro) und Stelp (9575 Euro) übergeben. Foto: Georg Frie/l

Nach der Pandemie nimmt die Aktion Mitmachen Ehrensache wieder Fahrt auf. Dieses Jahr wurden Projekte von Stelp und vom Verein Kindheitstraum Deutschland unterstützt.

Serkan Eren war tief beeindruckt: „Ich bin wirklich gerührt, dass sich so viele Jugendliche bei Mitmachen Ehrensache für andere Menschen einsetzen. Ich möchte mich von Herzen bedanken“, sagte der Gründer des Vereins Stelp. Bei der Stuttgarter Danke-Aktion von Mitmachen Ehrensache kurz vor Ostern nahm er einen Scheck in Höhe von 9575 Euro aus den Händen der Jugendlichen entgegen.

Geld für Containerdörfer im türkischen Erdbebengebiet

Die von Serkan Eren ins Leben gerufene Hilfsorganisation Stelp ist in vielen Ländern aktiv und versorgt derzeit auch die Erdbebenopfer in Syrien und in der Türkei mit Hilfsmitteln. Im gesamten Katastrophengebiet sind Millionen Menschen obdachlos geworden, die Gesamtzahl der Toten geht in die Zehntausende. Er habe noch nie ein solches Ausmaß an Leid und Zerstörung gesehen, sagte der humanitäre Helfer am Rande der Veranstaltung im Jugendhaus Mitte. „Das gesamte Gebiet ist etwa so groß wie Deutschland, man fährt stundenlang durch völlig zerstörte Gebiete“, berichtete Eren. Vor allem die Bilder der toten Kinder, die aus den Trümmern geborgen wurden, lassen ihn nicht mehr los.

Bereits zwei Tage nach dem Erdbeben war er in der Türkei. Momentan sei Stelp dabei, gemeinsam mit türkischen Partnerorganisationen zwei Containerdörfer für Witwen und Waisenkinder in der Türkei aufzubauen. „Diese Woche bin ich wieder dort, die letzten Verträge müssen noch gemacht werden.“ Weitaus schwieriger gestalten sich Hilfsaktionen im syrischen Teil des Erdbebengebiets. Die Lage dort sei instabil. „Wir versorgen die Menschen auch dort mit Lebensmitteln und Medizin“, so Eren. Mit dem Geld soll den Erdbebenopfern geholfen werden.

Hilfe für erkrankte und sozial benachteiligte Kinder

Den zweiten Scheck in Höhe von 3000 Euro nahmen Rico Kuhrt und Christoph Beben von Kindheitstraum Deutschland entgegen. Der Verein erfüllt kranken und sozial benachteiligten Kindern Herzenswünsche. „Mit unserem Engagement unterstützen wir Kinder, Jugendliche und deren Eltern, die einen Wunsch haben, den sie sich nicht aus eigener Kraft erfüllen können“, sagte der Vereinsvorsitzende Rico Kuhrt. Das können je nach Einzelfall der Kauf eines Therapiegeräts, die Finanzierung eines Reha-Buggys oder auch ein Ausflug in einen Freizeitpark sein. Oft werde man mit sehr harten Schicksalen konfrontiert, berichtete Kuhrt, der den Verein vor acht Jahren mit anderen Mitgliedern gründete.

Mehrere Hundert Schülerinnen und Schüler in Stuttgart beteiligten sich

Mitmachen-Ehrensache-Leiterin Gabi Kircher freute sich bei der Feier im Jugendhaus Mitte, dass sich im vorigen Jahr wieder mehr Arbeitgeber und Schulen an dem Aktionstag am 5. Dezember beteiligt haben. Diesmal jobbten in Stuttgart 430 Jugendliche aus 24 Schulen am Internationalen Tag des Ehrenamts und spendeten den erarbeiteten Lohn für die besagten Projekte. „Die Jugendlichen entscheiden mit, wohin das Geld geht“, sagte Kircher.

Der landesweite Erlös der Aktion liegt bei über 192 000 Euro

Weitere 100 Stuttgarter Jugendliche beteiligten sich an sozialen Aktionen. Sie füllten Nikolauspakete und überbrachten diese an mehrere Tafelläden. Oder sie stellten sich wie Leni und Anna aus der Freien Waldorfschule am Kräherwald am 5. Dezember mit ihren Gitarren auf die Königstraße, machten dort Livemusik und sammelten auf diese Art Geld für den guten Zweck. Andere arbeiteten in mehreren Filialen der BW-Bank oder bei Trumpf in Ditzingen. Im Stuttgarter Karl-Olga-Krankenhaus halfen sie beim Blutdruckmessen oder schoben Patienten in den Aufwachraum. Auch am Hotelempfang oder in einem Skater-Laden waren die Schüler im Einsatz. Insgesamt kamen so bei der Aktion allein in Stuttgart 12 575 Euro zusammen. Landesweit beteiligten sich 254 Schulen. Der Erlös der Aktion liegt in Baden-Württemberg bei 192 151 Euro.