Ute Steiger Foto: Björn-Steiger-Stiftung

Die Region Stuttgart und Deutschland verlieren eine Vorkämpferin für den Rettungsdienst. Ute Steiger ist im Alter von 88 Jahren in Winnenden gestorben.

Winnenden - Sie gilt als eine Wegbereiterin für ein modernes Rettungswesen in ganz Deutschland. Ihr Wirken hat zahllose Menschenleben bewahrt. Jetzt ist Ute Steiger, Mitgründerin der weltweit tätigen Björn-Steiger-Stiftung, im Alter von 88 Jahren gestorben. Sie ist in der Nacht von Sonntag auf Montag zu Hause in Winnenden ohne Leidenszeit friedlich eingeschlafen.

Ute Steiger, geboren im Vogtland, folgte ihrem späteren Mann Siegfried Anfang der 50er-Jahre in den Westen. 1953 heiratete das Paar in Stuttgart und baute anschließend ein Architekturbüro in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) auf. Die Kehrtwende in beider Leben folgte, als ihr ältester Sohn Björn 1969 im Alter von acht Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam, weil der damals noch schlecht organisierte Rettungsdienst zu lange brauchte. Nur wenige Wochen später gründete das Ehepaar die Björn-Steiger-Stiftung und setzte sich seither mit großem persönlichem Einsatz für die Verbesserung des Rettungswesens ein.

Das eigene Haus verpfändet, um Finanzierung zu sichern

Zu den Verdiensten gehören unter anderem der Aufbau der Notruftelefone an Bundes- und Landstraßen, der Aufbau der Luftrettung, die bundesweite Einführung der Notrufnummern 110 und 112 oder der Kampf gegen den Herztod durch die Massenverbreitung von Laien-Defibrillatoren. Fast schon legendär ist die Geschichte, wie das Ehepaar Steiger 1972 das eigene Wohnhaus verpfändete, um die Finanzierung von Rettungshubschraubern zu sichern. „Meine Mutter war das organisatorische Rückgrat der Stiftung und baute wichtige diplomatische Brücken zwischen Politik und Verbänden. Ohne ihren Charme und ihre Beharrlichkeit hätte es viele Erfolge nicht gegeben“, sagt Sohn Pierre-Enric Steiger, heute Präsident der Stiftung. Für ihre Verdienste erhielt Ute Steiger zahlreiche Ehrungen.