Die Lichtenwalder Theatergruppe Goschahobel bringt das Stück „Schweinekram im Biowahn“ auf die Bühne. Damit geht das Ensemble bereits in seine 48. Theatersaison.
Das alljährliche Theater-Highlight in Lichtenwald naht: Mit ihrem neuen Stück „Schweinekram im Biowahn“ befinden sich die Goschahobel derzeit in der heißen Probenphase. Die beliebte Theatergruppe des TSV Lichtenwald bestreitet damit ihre 48. (!) Theatersaison. Rekordverdächtig war diesmal auch der Run auf die Eintrittskarten – alle Vorstellungen sind längst ausverkauft. „So schnell wie in dieser Saison ging es noch nie“, sagt der Vorsitzende des TSV Lichtenwald, Armin Storz.
Mit dem Dreiakter von Carsten Lögering tauchen die Goschahobel diesmal in ein ländlich-rustikales Milieu ein. Die Bühne verwandele sich in die Wirtschaft „Zur grunzenden Sau“, erläutert die Akteurin Anne Erhard. Sie selbst hat die Rolle der Wirtin übernommen, die auch als örtliche Seelendoktorin fungiert. In der Gaststube schlägt das Dorfleben mitunter hohe Wellen – unter anderem tragen Bio-Bäuerin Lisa Grünspecht (gespielt von Petra Haller) und der konventionelle Landwirt Heini Kramer (Thomas Käser) dort ihre weltanschaulichen Wortgefechte aus.
Texte werden ins Schwäbische übertragen
Passende Stücke zu finden, sei gar nicht so einfach, berichtet Petra Haller. Gemeinsam mit ihrer Ensemblekollegin Anne Erhard hält sie das ganze Jahr über Ausschau nach geeignetem Stoff. Nach intensivem Suchen und Sichten legen die beiden dem Ensemble in der Regel eine Auswahl von drei Stücken vor. Gemeinsam wird dann entschieden, welches am besten passt. Wichtigstes Kriterium ist zunächst die Besetzung. Momentan besteht die Truppe aus fünf Frauen und drei Männern, das sei eine schwierige Konstellation, sagt Anne Erhard. „Für die meisten Stücke braucht man vier oder fünf Männer.“ Zudem habe man in all den Jahren viele Stücke bereits gespielt – „und es kommt nicht viel Neues nach“.
Zuweilen werden deshalb auch bewährte Favoriten aus der Schublade geholt, die die Goschahobel bereits vor Jahren auf die Bühne gebracht haben. Anders besetzt und neu aufbereitet kämen die Stücke ohnehin „ganz anders rüber“, erklärt Petra Haller. Da fast alle Stücke in Hochdeutsch verfasst sind, müssen die Akteurinnen und Akteure jeweils selbst ihre Sprechtexte ins Schwäbische übersetzen. So bekommt jede Rolle einen individuellen Touch.
Oft kommen in den Stücken indes auch andere Dialekte vor. Diesmal etwa muss Uli Unterberger in der Rolle des aus Polen stammenden Hofhelfers Pavel seinen Text mit polnischem Akzent vortragen. Unterstützt habe ihn dabei sein polnischer Arbeitskollege, erzählt Unterberger. Knifflig werde es jedoch, wenn einem der Text nicht mehr einfalle: „Auf Schwäbisch kann man einen Hänger gut überbrücken indem man improvisiert – mit polnischem Akzent ist das nicht so leicht.“
Goschahobel ist eine eingeschworene Truppe
Damit die Einsätze reibungslos klappen, ist in diesem Jahr wieder Alexander Lutz als Souffleur präsent. In der vergangenen Saison hatte Tina Cayli erfolgreich Regie geführt und souffliert – diesmal steht sie wieder als Schauspielerin auf der Bühne. „Beides macht mir großen Spaß“, sagt sie. Dass die Goschahobel eine eingeschworene Truppe sind und sich auch privat prima verstehen, ist bei den Proben spürbar. Zuweilen sind auch Familienmitglieder mit dabei, bis hin zu den Kleinsten, die in der Halle munter Ball spielen.
Die Theatergruppe habe einen enormen Stellenwert für den TSV Lichtenwald, betont der Vereinsvorsitzende Armin Storz. Die Aufführungen seien seit vielen Jahren ein Publikumsmagnet. Zudem werde mit den Einnahmen ein großer Teil des Vereinslebens mitfinanziert. „Und in zwei Jahren können wir zum 50. ein schönes Jubiläum feiern“. Damit will sich Storz dann auch endgültig von der Organisation verabschieden.
Doch noch ist es nicht soweit. Und für die kommende Saison gibt es immerhin eine gute Nachricht: „Wir bekommen männliche Verstärkung“, freut sich Anne Erhard. Dann dürfte es mit der Stücke-Auswahl auch wieder einfacher werden.
Die Premiere von „Schweinekram und Biowahn“ von Carsten Lögering findet am Freitag 17. Januar in der Mehrzweckhalle statt. Weitere Aufführungen gibt es am 18., 24. und 25. Januar. Die Halle öffnet jeweils um 18 Uhr, um 19.30 beginnt die Vorstellung. Alle Termine sind bereits ausverkauft.