Ron DeSantis, Wes Moore und Maura Healey gehören zu den Politikern, die bei den Zwischenwahlen besonders hervorstachen. Foto: IMAGO/Lobeca/IMAGO/Felix Schlikis

Nach den Zwischenwahlen in den USA stechen einige Siegerinnen und Sieger besonders heraus – aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Es handelt sich um entscheidende Weichenstellungen: Bei den sogenannten Zwischenwahlen in den USA geht es um die Mehrheiten in Repräsentantenhaus und Senat. Der Wahlausgang bestimmt wesentlich, welchen politischen Spielraum US-Präsident Joe Biden noch hat. Noch ist der Ausgang offen. Doch einige Sieger stechen nach der Wahlnacht bereits heraus – aus ganz unterschiedlichen Gründen. Wir stellen einige von ihnen vor:

Die erste offen homosexuelle Gouverneurin

Die US-Demokratin Maura Healey ist als erste offen homosexuelle Frau in der Geschichte des Landes zur Gouverneurin gewählt worden. Die 51-Jährige gewann bei den Kongress- und Gouverneurswahlen am Dienstag nach Angaben von US-Sendern im Bundesstaat Massachusetts gegen den Republikaner Geoff Diehl.

In Maryland wird zum ersten Mal ein Afroamerikaner zum Gouverneur

Der Demokrat Wes Moore wurde als erster Afroamerikaner zum Gouverneur des Bundesstaates Maryland gewählt. Der 44-jährige Politiker ist Investment Banker, Autor und TV-Produzent.

Becca Balint geht in die Geschichte ein

Nach mehr als 230 Jahren schickt auch der letzte US-Bundesstaat mit Becca Balint eine Frau in den US-Kongress. Vermont mit seinen nur rund 650 000 Einwohnern ist eigentlich als liberal bekannt, war aber demnach der letzte Bundesstaat ohne eine Frau im Repräsentantenhaus oder im Senat in Washington. Zudem ist die 54-jährige Balint die erste offen homosexuelle Abgeordnete aus ihrem Staat.

Die „radikale Linke“ und „The Squad“

Die für ihre linken Positionen bekannten demokratischen US-Abgeordneten rund um Alexandria Ocasio-Cortez haben ihre Sitze bei der Parlamentswahl verteidigt. Nach vorläufigen Zahlen und Prognosen von US-Medien setzten sich die sechs Mitglieder der als „The Squad“ bekannten Gruppe am Dienstag deutlich gegen ihre republikanischen Herausforderer durch. Dazu gehören neben der New Yorkerin Ocasio-Cortez auch Ilhan Omar aus Minnesota, Ayanna Pressley aus Massachusetts, Rashida Tlaib aus Michigan, Cori Bush aus Missouri und Jamaal Bowman in New York.

Die Abgeordneten setzen sich unter anderem für einen besseren Krankenversicherungsschutz sowie für den „Green New Deal“ für mehr erneuerbare Energien ein. Die Republikaner attackieren sie als „radikale Linke“, die den Sozialismus nach Amerika bringen wollten.

Der Rivale von Donald Trump

Der Republikaner Ron DeSantis konnte im US-Bundesstaat Florida einen großen Erfolg einfahren: Der 44-jährige gewann in dem bevölkerungsreichen Bundesstaat im Südosten des Landes deutlich die Gouverneurswahl - er gilt innerparteilich als größter Rivale von Ex-Präsident Donald Trump.

Demokrat Josh Shapiro siegt gegen Trump-Kandidat

Der US-Demokrat Josh Shapiro hat die Gouverneurswahlen im Bundesstaat Pennsylvania gegen den Rechtsaußen-Politiker Doug Mastriano gewonnen. Bei den als Midterms bekannten Kongress- und Gouverneurswahlen kam Pennsylvanias bisheriger Generalstaatsanwalt laut mehrerer US-Sender auf rund 55 Prozent der Stimmen. Shapiro war als klarer Favorit gegen den von Ex-Präsident Donald Trump unterstützten Republikaner Mastriano ins Rennen gegangen. Pennsylvania war als traditionell zwischen Demokraten und Republikanern umkämpfter Swing State bei den Präsidentschaftswahlen 2020 von entscheidender Bedeutung – und ist es auch bei den diesjährigen Midterms.

Demokrat John Fetterman siegt im wichtigen Pennsylvania

Ebenfalls in Pennsylvania sorgt der Demokrat John Fetterman für Aufsehen. Der Senatskandidat setzte sich gegen den von Trump unterstützten Republikaner Mehmet Oz durch. Das Duell zwischen Fetterman und Oz wurde in den USA mit besonderer Spannung verfolgt. Fetterman hatte im Mai einen Schlaganfall erlitten, unter dessen Folgen er bis heute leidet. So hatte der 53-jährige Linkspolitiker große Schwierigkeiten im einzigen TV-Duell mit dem von Ex-Präsident Donald Trump unterstützten Politik-Neuling und Mediziner Oz, der als Gast-Experte in der Sendung von Talkshow-Queen Oprah Winfrey zu Berühmtheit gelangt war. Der mehr als zwei Meter große Fetterman, mit Glatze, Tätowierungen und Kapuzenpullover, fällt in der US-Politik als höchst ungewöhnliche Erscheinung auf.