Fahndung in der Fanzone: Die Polizei sucht den Angreifer in der Menge. Foto: red/ceb

Der fröhliche Sommer mit dem Fanfest zur Europameisterschaft auf dem Schlossplatz wird von einer Attacke jäh gestört: Ein Syrer sticht auf türkische Fußballfans ein. Wie erlebte ein Opfer den Angriff?

Was macht es mit einem Menschen, wenn er unvermittelt das Opfer einer Gewalttat wird? Ein Satz bringt es am Mittwoch im Saal 153 des Stuttgarter Landgerichts auf den Punkt. „Ich sehne mich so sehr nach meinem Leben davor zurück. Aber ob es so noch mal wird . . .“ Der Satz kommt von einem Mann, der mit dem Tod gekämpft hat. Ohne jegliche Vorwarnung wurde er am späten Abend des 26. Juni 2024 auf dem Stuttgarter Schlossplatz niedergestochen, als er mit seinem Kumpel, seinem damals 13-jährigen Sohn und seinen zwei Brüdern das EM-Spiel Türkei gegen Tschechien in der Fanzone verfolgte. Der Messerstecher fügte ihm lebensgefährliche Verletzungen zu. Fünf Operationen in 13 Tagen musste er durchmachen. Physisch ist noch nicht alles ausgestanden: Beim Sitzen, Aufstehen, Schlafen bekomme er Krämpfe. Aber die psychischen Folgen seien weitaus schlimmer. Eine 60 Zentimeter lange Narbe habe er am Bauch. „Die ist jetzt ein Teil von mir“, sagt der 39-Jährige.

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