Design aus Stuttgart und Region ist das Markenzeichen der Messe Made in Stuggi. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

2020 hat sie ausfallen müssen. Umso mehr freuten sich die Besucherinnen und Besucher über die Stuggi 2021, die diesmal in der Carl Benz-Arena stattfand.

Stuttgart -

Im Jahr 2020 hat die Messe ausfallen müsse. Umso mehr freuten sich die Besucherinnen und Besucher über die Stuggi 2021, die diesmal in der Carl-Benz-Arena stattfand. Gute Stimmung: Vor Ständen namens 0711 Tastings, Waldhornbrennerei, Fellbacher Weingärtner, Weingut Diehl, Maxwein, Ziemlich beste Biere oder Kevin Bendel Cocktails verharren die Menschen. Whiskey, Obstbrände oder gute Tropfen in Weiß und Rot locken. Ebenso Leckereien von der Metzgerei Wurz, Wielands Feinem Service, Julietta’s Wandelbar oder Waffel and more. „Wein und Waffeln, die holen gerade unsere Frauen“, sagen Moritz Mezger und Patrick Rektorschek und lachen.

Die Freunde aus Schwäbisch Gmünd und Stuttgart haben ihr Interesse an lokalen und regionalen Produkten mit einem Treffen bei „Made in Stuggi“ 2021 verbunden. „Ideal, sich mal wieder zu sehen, dabei einen schönen, genussvollen Samstagnachmittag miteinander zu verbringen und Dinge zu entdecken“, sagt Rektorschek.

Die ganze Welt der Wohlfühlprodukte

Auf der Stuggi-Messe präsentieren mehr als 70 Ausstellende aus Stuttgart und der Region Schönes und Schenkbares für Körper, Seele und Heim, so nachhaltig wie möglich produziert. Das Spektrum reicht von Speis und Trank über Seifen, Kerzen, Kissen, Tragetücher, Taschen und maßgeschneiderte Kleidung für Eltern und Baby bis zu Brillen, Pflanzen-„Dschungelglas“, personalisierten Kalendern und anderen Papeteriewerken; von feuergeschweißten Messern aus der „Damasterei“ über Fotokunst und Fotoaktionen alias „eventclicks.de“ bis zum Akkordeon Atelier Stuttgart, wo Musiker Jordan „Joca“ Djevic die Handzuginstrumente liebevoll restauriert.

2017 gastierte die Messe, die Konstantin Graf von Keyserlingk und Stefan Mateescu von München bis Hamburg veranstalten, erstmals in Stuttgart. 2020 fiel sie aus. Nun freut sich Stefan Mateescu über die vierte Live-Auflage. Er rechnet den Anmeldungen entsprechend mit etwas mehr als 4500 Besucherinnen und Besuchern, etwas weniger als in den Jahren zuvor. „Manche sind noch vorsichtig.“

Besucher freuen sich, etwas vor Ort zu erleben

Jene, die sich in der Carl-Benz-Arena auf Entdeckungstour begeben, sind begeistert. „Endlich wieder etwas vor Ort erleben statt im Internet“, sagt Alexander Bock. Er lobt das Hygienekonzept mit 3-G-Prüfung am Einlass: „Wir fühlen uns sicher.“ Bock hat seine Söhne Sebastian und Maximilian dabei. Der Zehn- und der Zwölfjährige schwärmen von den Maultaschen.

Hedwig Schmidt ist das erste Mal auf einer Messe. „Viel Schönes“ findet die Seniorin, deren Nichte hier Schmuck verkauft. Das tun einige – aus bekannten und besonderen Materialien. Die präzise geformten Ohrhänger bei Firlefancy sind aus mit Laser geschnittenen Holzwerkstoffen.

Hinter vielen Geschäftsideen stecken Geschichten

Und bei „Gemeines Holz“ erläutert die Botanikerin Paulina Kondraskov, wie sie aus Fall- und Restholz – „über 30 Arten aus der Region“ – nachhaltig Löffel, Schmuck, Zitronenpressen und Messergriffe schnitzt. Bei den Schmucken Gefährten von Oliver Maisch und Saxofonistin Moni Ramoni trifft Holz auf Edelstahl und Kristalle – sowie glühende Leuchtplaneten für innen und außen. Der Nagolder Jungdesigner Michael Maibach verwendet für seine Mäntel und Blazer Reststoffe von Firmen vor Ort, während „Strickarella“-Gründerin Janine Schulz gemäß „keep calm and strick on“ handgefärbte Wolle und Strickanleitung bietet. Hinter vielen Geschäftsideen stecken Geschichten. Das Start-up Coffeefreakz alias #kaffeetrinkenohnemüll will mit Holzkapseln jenen aus Alu und Plastik den Kampf ansagen; Paul Eys alias Timo Reyser mit seinen puristischen Sneakern der Massenware aus Asien. „Uns sind nachhaltige und faire Arbeitsbedingungen wichtig, wir produzieren im Norden Portugals, das Leder stammt von nachhaltigen Lederschmieden aus Italien und Portugal, unser Firmensitz ist in Stuttgart“, so Reyser. Seit 2017 stellt er Schuhe her, weil er einst keine passenden für sich fand. Nun kooperiert sein Label mit dem VfB. „Die Stuggi ist eine ideale Plattform für uns.“