Merkel besucht voraussichtlich zum letzten Mal als Kanzlerin die USA. Foto: dpa/Michael Kappeler

Zur Zeit dürfen nur US-Staatsbürger in die USA einreisen. Ausnahmen gelten bei bestimmten Personengruppen. Hier sehen Sie auf einen Blick, wer derzeit aus Deutschland einreisen darf und wer nicht.

Berlin - An diesem Mittwoch wird Angela Merkel voraussichtlich ein letztes Mal offiziell als Bundeskanzlerin in den USA landen. Als Staatsoberhaupt ist Merkel von aktuell geltenden Einreiseverboten in die USA ausgenommen. Auf der Seite des Amerikanischen Konsulats heißt es dazu: Eine Einreise von nicht US-Staatsbürgern ist gestattet, wenn die Einreise im nationalen Interesse der Vereinigten Staaten ist. Diese Regelung ist bekannt unter dem Begriff National Interest Exception, kurz NIE.

Anders sieht es für den Normalbürger aus. Zu Beginn der Corona-Pandemie setzte der damalige Präsident Donald Trump ein Einreiseverbot für Europäer durch. Sein Nachfolger, Joe Biden, erneuerte das geltende Einreiseverbot für Personen, die sich innerhalb eines Zeitraums von 14 Tagen vor ihrer Einreise in Deutschland oder einem anderen Land des Schengenraums aufgehalten haben, mit einer sogenannten „Presidential Proclamation“, auf deutsch Präsidentenerklärung, bis auf weiteres.

Einreisebeschränkungen in die USA gelten zum jetzigen Zeitpunkt zudem bei Voraufenthalten im Vereinigten Königreich, Irland, Brasilien, China, Iran, Indien und Südafrika.

Wer ist von einem Einreiseverbot ausgenommen?

Ausnahmen für eine Einreise in die USA bestehen laut der Webseite der US-Botschaft für folgende Personengruppen:

•Ehepartner eines US-Staatsbürgers oder von Daueraufenthaltsberechtigten (Greencard-Besitzer)

•Minderjährige Kinder (unter 21 Jahren) eines US-Staatsbürgers und von Daueraufenthaltsberechtigten

•Minderjährige Geschwister (unter 21 Jahren) eines US-Staatsbürgers und von Daueraufenthaltsberechtigten

•Eltern von minderjährigen (unter 21 Jahren) US-Staatsbürgern und von Daueraufenthaltsberechtigten

Für Reisende, die nicht in eine dieser vier Kategorien fallen, gilt nach wie vor ein Einreiseverbot. USA-Fans und solche, die gerne mal wieder in den Vereinigten Staaten Urlaub machen würden, müssen sich weiterhin gedulden und auf eine Besserung der Corona-Lage hoffen.

Was gilt bei einer Einreise in die USA?

Für die meisten Deutschen ist eine Reise in die USA derzeit nicht möglich. Diejenigen aber, die entsprechend der oben aufgeführten Möglichkeiten eine Sondergenehmigung für eine Einreise erhalten, müssen einiges beachten. Seit dem 26. Januar müssen alle Fluggäste, die in die Vereinigten Staaten einreisen und zwei Jahre oder älter sind, einen negativen Covid-19 Test vorlegen. Bei Reiseantritt darf der Test nicht länger als 72 Stunden zurückliegen. Reisende, die von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind, können laut Webseite der US-Botschaft eine Bescheinigung eines zugelassenen Arztes vorlegen. Daraus sollte hervorgehen, dass der Reisende 90 Tage vor der Abreise vollständig von Corona genesen ist.

Keine Ausnahmen gelten hingegen für Reisende, die positiv auf Covid-19 getestet wurden.

Appell an die Politik

Kürzlich meldete sich eine Leserin bei unserer Zeitung, die ihren Sohn in den Vereinigten Staaten besuchen wollte. Ihr Sohn besitzt eine Greencard, seine Ehefrau ist US-Staatsbürgerin. Da die Leserin jedoch nicht zu einer der oben genannten Personengruppen gehört, darf sie vorerst nicht in die USA einreisen. Folglich konnte sie die Geburt ihrer Enkeltochter nicht miterleben.

Nun appelliert sie an die Politik und insbesondere an Angela Merkel, sich stärker für transatlantische Familien einzusetzen. Denn bislang hätten sich Politiker lediglich um wirtschaftliche Belange gekümmert und sich dafür stark gemacht, dass Geschäftsleute wieder in die USA einreisen dürfen, schrieb die Leserin unserer Redaktion.

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