Zehn Zentimeter höher als der Vorgänger: Der neue Mercedes GLA. Foto: Daimler AG/Mercedes-Benz AG - Global Community

Die zweite Generation des Mercedes GLA ist mit fast viereinhalb Meter Länge und 1,61 Meter Höhe ein richtiges Kompakt-SUV geworden.

Stuttgart - Von der älteren Generation hört man schon mal den Seufzer „Früher war alles einfacher!“. Im Zusammenhang mit Autos könnte dieser Spruch zum Beispiel kommen, wenn man vergeblich nach einem Aus- beziehungsweise Lauter-Leiser-Drehknopf am Radio sucht. Diesen findet man bei modernen Fahrzeugen nicht, weil es ihn einfach nicht mehr gibt.

Ein anderes Beispiel sind die Modellbezeichnungen, etwa bei Mercedes. Gab es bis vor nicht allzulanger Zeit „nur“ eine A-, B-, C-, E- und S-Klasse, so sind mittlerweile zig verschiedene Versionen davon auf dem Markt. Wer da durchblickt, muss sich schon gut auskennen. Für Autoliebhaber in der Regel kein Problem. Sie wissen auch, dass das „G“ in den Mercedes-Versionen seit wenigen Jahren auf ein SUV hinweist. Also ist ein GLS ein großes SUV, dann wird es über GLE, GLC und GLB immer kleiner, bis man beim GLA angekommen ist. Der ist aber keineswegs klein, die neue, zweite Generation ist fast viereinhalb Meter lang und mit 1,61 Meter sogar zehn Zentimeter höher als der Vorgänger. Ja, aus dem GLA ist jetzt ein richtiges Kompakt-SUV geworden, mit ziemlich hoher Sitzposition (14 Zentimeter höher als in der normalen A-Klasse), was immer mehr Autofahrer zu schätzen wissen.

Also richtig erwachsen geworden ist der GLA – und da wundert es nicht, dass auch das Kofferraumvolumen zugelegt hat. 435 bis 1430 Liter lautet das neue Ladevolumen, vorher waren es 421 bis 1235 Liter. Dass sich die Rücksitzbank um 14 Zentimeter verschieben lässt, ist auch nicht schlecht. Das bringt entweder mehr Beinfreiheit oder mehr Kofferraum.

Der Ladeboden ist serienmäßig höhenverstellbar. So kann beispielsweise mit umgeklappter Fondsitzlehne und Ladeboden in der oberen Position eine fast ebene Ladefläche bis zu den vorderen Sitzen erzeugt werden. Bei sehr sperrigen Gegenständen kann der Ladeboden in die untere Position gebracht, der Querträger hinter der Fondsitzanlage entnommen und die optional längsverstellbare Fondsitzanlage nach vorne geschoben werden.

Mit drei Benzin- und vier Dieselmodellen, teils mit Allradantrieb 4Matic, ist der neue GLA gestartet. Jetzt ist eine Plug-in-Hybrid-Variante dazu gekommen (GLA 250E) und für 2021 ist eine vollelektrische Variante angekündigt, der EQA. Das E steht also für die reinen Elektrofahrzeuge von Mercedes, wie auch schon beim ersten Elektromodell, dem EQC (seit 2019).

Die Preise starten ab 37 270 Euro für den GLA 200 mit 163 PS-Benziner. Der Diesel-Einstieg gelingt mit dem GLA 200d (150 PS) für 38 782 Euro. Mit den Einstiegsmotorisierungen erreicht der GLA Spitzengeschwindigkeiten von 190 bis 240 km/h und kommt auf Verbrauchswerte von 4,6 Litern Diesel bis 7,1 Liter Benzin (120 bis 163 g/km CO2). Viel kräftiger sind die GLA-Topmodelle, nämlich die AMG-Versionen GLA 35 mit 306 PS und GLA 45 mit bis zu 421 PS.

In puncto Komfort- und Sicherheitssysteme schöpft der neue GLA aus dem Vollen. Erweiterte Funktionen des Fahrassistenz-Pakets sind etwa die Abbiege- und Rettungsgassenfunktionen, der Ausstiegswarner vor nahenden Radfahrern oder Fahrzeugen sowie die Warnung vor Personen im Bereich von Zebrastreifen. Der GLA kann reagieren, wenn der Fahrer nicht reagiert. Der aktive Bremsassistent hat in vielen Situationen die Aufgabe, mit einer autonomen Bremsung eine Kollision zu verhindern oder ihre Schwere zu vermindern. Auch auf stehende Fahrzeuge und querende Fußgänger kann das System bremsen und sogar situationsabhängig Kollisionen vermeiden, so Mercedes.

Die Allradversionen verfügen serienmäßig über das Offroad-Technik-Paket. Dieses umfasst ein zusätzliches Fahrprogramm, eine Bergabfahrhilfe, eine Offroad-Animation im Media-Display sowie in Kombination mit speziellen LED-Scheinwerfern fürs Gelände. Die Instrumententafel ist optisch „aufgeschnitten“. Den Ausschnitt auf der Fahrerseite prägt die frei stehende Bildschirmeinheit, die in drei Ausführungen erhältlich ist: mit zwei 7-Zoll-Displays (17,78 cm), mit einem 7- und einem 10,25-Zoll-Display (26 cm) und in der Widescreen-Version mit zwei 10,25-Zoll-Displays. Serienmäßig an Bord ist das intuitiv bedienbare Infotainmentsystem MBUX (Mercedes-Benz User Experience). Es lässt sich mit „Hey Mercedes“ per Sprachsteuerung aktivieren.

Pfiffig ist die Waschstraßenfunktion im GLA, die vom GLS bekannt ist. Dabei werden mit nur einem Befehl die Außenspiegel eingeklappt und die Seitenscheiben sowie das Schiebedach geschlossen. Die Klimaanlage schaltet auf Umluftbetrieb.

Der GLA ist bereits das achte Modell in der Kompaktwagen-Baureihe von Mercedes. Produziert wird das SUV in Rastatt und in Peking. Von der ersten, 2013 gestarteten GLA-Generation wurden weltweit mehr als eine Million Exemplare verkauft.