Die aufgefrischte Mercedes E-Klasse, hier die All-Terrain-Version: Das Design wurde sportlich geschärft. Foto: Daimler AG/Mercedes-Benz AG - Global Communication

Mercedes hat seiner E-Klasse ein Facelift spendiert – den Auftakt machen die Versionen Limousine, T-Modell und All-Terrain. Coupé und Cabrio folgen im Herbst.

Stuttgart - Vier Jahre nach dem Start der fünften Generation hat Mercedes seiner E-Klasse ein Facelift spendiert. Zunächst rollen die Versionen Limousine, T-Modell und All-Terrain an den Start. Coupé und Cabrio sowie die exklusiv in China angebotene Langversion der Limousine folgen dann im Herbst. Zur erweiterten Modellpalette gehören auch die Plug-in-Hybridversionen von Limousine und T-Modell sowie der Mercedes-AMG E 53 4MATIC+. Hinzu kommen neue Motorisierungsvarianten mit 48-Volt-Technologie und einem integriertem Starter-Generator (ISG). Insgesamt soll es von der E-Klasse künftig insgesamt sieben elektrisierte Varianten geben.

„Wir treiben in diesem Jahr die Digitalisierung und Elektrifizierung konsequent voran. Ziel ist es, die CO2-Emissionen unserer Flotte um mehr als 20 Prozent zu reduzieren. Dafür rollen wir die 48-Volt-Technologie über alle Baureihen aus, aktuell in der neuen E-Klasse“, so Daimler-Chef Ola Källenius.

Die E-Klasse hat neben einer retuschierten Front mit geänderten Scheinwerfern und einem neuen Heck vor allem ein modernisiertes Interieur mit dem Bediensystem MBUX und großem Touchscreen, eine neue Generation von Lenkrädern sowie sparsamere Motoren, teilt Mercedes mit. Das Design wurde sportlich geschärft: Insbesondere die Frontpartien haben eine Auffrischung erfahren. Die serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfer sitzen in flacheren Gehäusen, und die LED-Heckleuchten wurden weiterentwickelt. Basismodell ist zunächst der E 220 d (194 PS) ab 48.474,65 Euro.

Erweitert wurde der Kompetenzbereich der Assistenzsysteme: Sie können in engeren Lücken schneller einparken und zum Beispiel das Tempo des Abstandstempomaten auch weiter vorausschauend dem Verkehrsfluss anpassen. Außerdem bietet die Wellness- und Komfortsteuerung nun für die Plug-in-Hybride eine Funktion namens Powernap. Diese Funktion soll dabei helfen, während der Ladezeit, etwa unterwegs an einer Raststätte, besser ausruhen zu können.

Einzigartig bei MBUX (Mercedes-Benz User Experience) ist seine Lernfähigkeit dank künstlicher Intelligenz. Bei den Vorhersage-Funktionen beispielsweise antizipiert MBUX, wenn gewünscht, was der Nutzer als Nächstes gerne hätte. Wer beispielsweise häufig dienstags auf dem Nachhauseweg mit einer bestimmten Person telefoniert, bekommt an diesem Wochentag deren Telefonnummer auf dem Display vorgeschlagen.

Zu den weiteren Highlights der aufgefrischten E-Klasse zählen die serienmäßige Touchscreen-Bedienung des Media-Displays und die Navigationsdarstellung mit Augmented-Reality-Technologie bei aktiver Navigation: Ein Videobild der Umgebung wird dabei um hilfreiche Navigationsinformationen angereichert, zum Beispiel werden Hinweispfeile oder Hausnummern automatisch direkt ins Bild auf dem Media-Display eingeblendet. Das System unterstützt den Fahrer auch an Ampeln: Steht die E-Klasse an vorderster Position, wird die aktuelle Ampel-Situation eingeblendet. So unterstützt diese neue Funktion den Fahrer besonders bei ungünstigen Blickwinkeln auf die Verkehrszeichenanlage. Der optionale MBUX Interieur-Assistent erlaubt die intuitive Bedienung verschiedener Komfort- und MBUX Funktionen auch durch das Erkennen von Bewegungen.

Sowohl die E-Klasse Limousine als auch das T-Modell werden im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen (35 000 Mitarbeiter) gefertigt und laufen flexibel vom gleichen Band wie der Mercedes CLS und das Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé. Mit über 14 Millionen ausgelieferten Modellen ist die E-Klasse die meistverkaufte Modellreihe in der Geschichte von Mercedes-Benz. Die Baureihe gibt es schon seit 1946. Die eigentliche E-Klasse kam aber erst im Jahre 1993 auf den Markt. Wobei die einzelnen Modellversionen nur einer geringen Namensumbenennung unterzogen wurden, hieß es beispielsweise zuvor 220 E, so lautete es nun E 220. Alle Versionen wurden fortan als E-Klasse in eine Baureihe gepackt.

Laut Wikipedia drohte damals ein Franzose, der sich zuvor die Bezeichnung „classe e“ als Markenzeichen eintragen ließ, die Verwendung des Namens zu verbieten. Für den französischen Markt kassierte er schließlich von Daimler-Benz 150 000 DM und für den schweizerischen Markt noch mal 50 000 DM. Für den deutschen Markt gab es nichts: Der Bundesgerichtshof entschied im Jahre 2000 zugunsten Daimler. Der Beklagte hatte rund 50 Marken eintragen lassen, war aber zum Zeitpunkt der Eintragung nicht Inhaber eines Betriebes. Dies sei ein Indiz für die rechtsmissbräuchliche Einstellung des Beklagten, so der BGH.