Kundgebung in Esslingen Foto: Roberto Bulgrin

Viele Esslinger Eltern mussten sich am Montag nach einer anderen Betreuung für ihre Kinder umschauen. Die Gewerkschaft Verdi hatte hier die Erzieherinnen zu Warnstreiks aufgerufen.

Esslingen - Es war kein Zufall, dass die Warnstreiks im Sozial- und Erziehungsdienst am Montag ausgerechnet auf den deutschen Equal Pay Day gefallen sind, der die Lohnlücke zwischen Männer und Frauen symbolisiert. „Unsere Botschaft an Arbeitgeber, Politik und Gesellschaft ist, dass typische Frauenberufe dringend aufgewertet werden müssen“, sagte der Verdi-Bezirksgeschäftsführer Benjamin Weiß. Rund 90 Prozent der Beschäftigten im Kita-Bereich seien weiblich. Nachdem die erste Verhandlungsrunde am 25. Februar in Potsdam in den zentralen Punkten gescheitert und kein Entgegenkommen der Arbeitgeber erkennbar sei, müsse man den Druck erhöhen. Man habe sich aber bewusst dafür entschieden, die Aktionen auseinanderzuziehen. So sei Esslingen im Landkreis die einzige Kommune gewesen, in der zu Warnstreiks aufgerufen wurde, sagte Weiß. Es seien aber weitere Aktionen in anderen Gemeinden geplant. Laut der Stadt Esslingen blieben am Montag sieben städtische Kindergärten zu, in weiteren sechs mussten die Öffnungszeiten eingeschränkt werden. Nicht betroffen war die Schulkindbetreuung. Die Stadt hatte die Eltern vergangene Woche über den Streikaufruf und mögliche Schließungen informiert.