Eine folgenschwere Verwechslung hat sich an der Medizinschen Hochschule Hannover ereignet: Bei der Begutachtung wurden zwei Leichen vertauscht. Deshalb wurde ein Moslem eingeäschert, was den islamischen Glaubensvorschriften widerspricht.
An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) in Hannover wurden bei der Begutachtung zwei Leichen vertauscht. Das hatte zur Folge, dass ein Moslem eingeäschert wurde, was den islamischen Glaubensvorschriften widerspricht. Der Islamverband Schura äußerte am Freitag sein Entsetzen über den Vorfall und forderte eine Entschuldigung bei den beteiligten Familien.
Gerade für die muslimische Familie sei dieser Vorfall besonders schwerwiegend, da nach islamischen Glaubensvorschriften Tote nicht eingeäschert werden dürfen, erklärte der Islamverband. Laut einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ waren ein 81-Jähriger am 5. Dezember und ein 71-jähriger Moslem am 14. Dezember verstorben.
Sohn des 71-Jährigen bemerkte den Fehler
Der 81-Jährige sollte wunschgemäß verbrannt werden, doch stattdessen habe die MHH den Körper des Moslems ins Krematorium geschickt. Folglich sei dieser verbrannt und in einer Urne beigesetzt worden. Der Fehler sei dem Sohn des 71-Jährigen während der Vorbereitung der muslimischen Beisetzung bei der rituellen Waschung aufgefallen. Er habe bemerkte, dass die auf dem Waschtisch liegende Leiche nicht sein Vater sei.
Für die MHH sagte am Freitag Sprecher Stefan Zorn dem Evangelischen Pressedienst (epd), das Klinikum bedaure die Verwechslung zutiefst. „Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen.“