Fieberhaft suchen Forscher nach wirksamen Medikamenten gegen Covid-19: Aus dem Blut von Spendern mit genesener Corona-Infektion wird bereits Plasma mit Corona-Antikörpern gewonnen. Die Wirksamkeit dieses Verfahrens wird noch untersucht. Foto: Sina Schuldt/dpa

Ärzten fehlt es noch immer an wirksamen Medikamenten gegen Corona. Dabei wird auf Hochtouren an Arzneimitteln geforscht. Eine Kombination aus Antikörper-Mitteln könnte den Durchbruch bringen, wie eine Studie zeigt.

Basel - Laut einer neuen Studie kann die Gabe einer Antikörper-Kombination aus den Mitteln Casirivimab und Imdevimab das Risiko symptomatischer Corona-Infektionen um etwa 81 Prozent verringern. Das teilte der Schweizer Pharmakonzern Roche am Montag (12. April) in Basel mit.

Bei Patienten mit symptomatischer Infektion klangen die Symptome demnach im Durchschnitt innerhalb einer Woche ab, verglichen mit drei Wochen in der Placebo-Gruppe. Unerwartete ernste Nebenwirkungen seien nicht aufgetreten.

Bei der klinischen Studie der entscheidenden Phase III ging es darum, das Risiko und die Belastung durch Covid-19 bei Haushaltskontakten von Infizierten zu untersuchen. Rund 1500 solche Kontakte erhielten entweder das Antikörper-Präparat oder ein Placebo. Die Ergebnisse würden den Zulassungsbehörden so bald wie möglich überreicht, heißt es in der Mitteilung.

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Antikörper-Kombination bei Covid-19-Risikopatienten

Zuvor präsentierten Studienergebnissen zufolge kann die Antikörper-Kombination bei Risikopatienten mit Covid-19 das Risiko für einen schweren Verlauf oder Tod um 70 Prozent reduzieren. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft das Präparat derzeit. In den USA hatte das Mittel eine Notzulassung erhalten. Mit ihm wurde unter anderem der frühere Präsident Donald Trump behandelt.

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Sogenannte Monoklonale Antikörper wie Casirivimab und Imdevimab werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen. Monoklonal bedeutet, dass die eingesetzten Antikörper alle gleich sind und das Virus an einem fest definierten Ziel angreifen.

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Auch in Deutschland wird die Antikörper-Kombination bereits bei individuellen Heilversuchen in bestimmten Kliniken eingesetzt – bei Risikopatienten in der Frühphase der Infektion mit dem Ziel, einen schweren Verlauf zu verhindern.