Bereits zwei Tage vor der Wiedervereinigung bekam das Stuttgarter Unternehmen Dekra den Auftrag, Prüfstationen in der damaligen DDR aufzubauen. Foto:Dekra/Friedhelm Schwicker Foto:  

Viele DDR-Bürger legten sich nach der Wende so schnell wie möglich ein Auto aus dem Westen zu. Für das Ende der Beschaulichkeit auf den Straßen zahlten manche Verkehrsteilnehmer einen hohen Preis. Die Stuttgarter Dekra baute vor 30 Jahren die ersten Prüfstationen auf und brachte etwas Ordnung in den wilden Osten.

Ost-Berlin - 26 PS hatte das DDR-Volksauto Trabant 601, und im günstigsten Fall schaffte es eine Spitzengeschwindigkeit von 110 Kilometern pro Stunde. Auf der Landstraße galt ein Tempolimit von 80, auf Autobahnen von 100. Wer einmal auf einer der Transitstrecken nach Westberlin 61 Sachen fuhr und dachte, das 60er-Limit wegen einer nicht vorhandenen Baustelle müsse doch längst aufgehoben sein, kennt auch die Pingeligkeit, mit der die Einhaltung der Limits kontrolliert wurde. Schließlich winkten der DDR mit den Bußgeldern dringend benötigte Devisen in harter Westwährung.