Gerade der Mittelsteg auf dem Solitudeplatz mit seinen Schatten löst bei Passanten oftmals ein Gefühl von Unsicherheit aus. Foto: Julian Meier

Nach lauter Kritik von Anliegern unternimmt die Stadt erste Schritte, um die Situation auf dem „Problemplatz“ zu verbessern. Unter anderem könnten Winterhütten den Platz aufwerten.

Es ist ruhiger geworden auf dem Solitudeplatz in Ludwigsburg. Keine laute Musik, weniger Menschen auf dem Mittelsteg – was sicherlich am kühlen Wetter liegt. Doch rund um den angeblichen Problemplatz Ludwigsburgs herrscht gerade reger Betrieb. Nicht nur lokale Zeitungen, sondern auch regionale Medien wie Regio TV sind mittlerweile auf die Diskussion um den Platz aufmerksam geworden. Ein Kamerateam befragte am Mittwochmorgen Passanten zu ihrem Sicherheitsgefühl. Die Aufmerksamkeit und der Druck wachsen – und die Stadt reagiert mit Maßnahmen, um die Sicherheitslage auf dem Solitudeplatz zu verbessern.

Die Verwaltung reagiert damit in erster Linie auf die lauter werdende Kritik von Anwohnern, die mit teils drastischen Worten auf die angespannte Sicherheitslage vor Ort hingewiesen haben. Unter anderem hatten sich Immobilienunternehmer Jürgen Pflugfelder und FDP-Stadträtin Stefanie Knecht öffentlich geäußert. Oberbürgermeister Matthias Knecht hat das Thema mittlerweile zur Chefsache gemacht. In einer Pressemitteilung von Ende September heißt es, dass Knecht persönlich veranlasst habe, dass die Möglichkeit einer Videoüberwachung des Platzes überprüft wird. Doch der Solitudeplatz soll nicht nur sicherer gemacht, sondern zusätzlich auch aufgewertet werden.

Mehr Beleuchtung und mehr Einsehbarkeit

Verschiedene Maßnahmen sind laut Stadtverwaltung bereits angegangen worden, um insbesondere die Beleuchtungssituation zu verbessern. So bekommen die beiden Durchgänge zur Solitudestraße und zum angrenzenden Synagogenplatz eine neue Beleuchtung. Bereits installiert wurde demnach Schwarzlicht an den Aufgängen der Parkhäuser. Dazu zeigen laut Stadtverwaltung Polizei, kommunaler Ordnungsdienst sowie Drogenfahndung verstärkt Präsenz.

Das ist aber nicht alles: Als Nächstes sollen die Beleuchtung am Mittelsteg verbessert und die Rankenbepflanzung im Durchgang zum Mittelsteg zurückgeschnitten werden, um die Einsicht zu verbessern. Zudem sollen die Mauerelemente im Mittelsteg gekürzt werden.

Verwaltung hält an Ansiedelung eines „Garten der Religionen“ fest

Neben diesen kurzfristigen Maßnahmen gibt es Pläne für eine stärkere Nutzung des Platzes. Die Stadtverwaltung plant eine Winterbespielung, beispielsweise mit Hütten in Kooperation mit der örtlichen Gastronomie. Da kommt es gelegen, dass aktuell neue Pächter in die Räumlichkeiten des früheren Brauhauses einziehen. Dazu will man die Anlieger beim geplanten „Garten der Religionen“ einbinden. Diese hatten sich zuvor kritisch darüber geäußert, dass sie in die Planungen nicht eingebunden wurden.

Am Tag der Deutschen Einheit wurde das Projekt auf der interreligiösen Dialogtour von Stadtverwaltung und dem Dialog der Religionen vor Ort vorgestellt. Beim Garten der Religionen handelt es sich um ein Forum zum Austausch zwischen den verschiedenen Religionen. Die Verwaltung steht nach wie vor hinter dem Vorhaben, den Garten der Religionen auf dem Solitudeplatz anzusiedeln.