Auch beim „Tatort“ wird gespart. Foto: imago images/Rüdiger Wölk

Im Zuge seines Sparkurses schnallt der NDR auch beim „Tatort“ den Geldbeutel enger. Weitere Sendungen sollen dagegen gestrichen oder in Online-Angebote verlagert werden.

Hamburg - Der öffentlich-rechtliche Norddeutsche Rundfunk (NDR) muss in den kommenden vier Jahren rund 300 Millionen Euro einsparen und damit 60 Millionen Euro mehr als bislang geplant. Über die Einzelheiten des Sparprogramms habe Intendant Joachim Knuth am Freitag den Verwaltungsrat informiert, teilte der Sender in Hamburg mit.

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Im Fernsehen seien auch bei den Zulieferungen für das Erste der ARD Einsparungen geplant. Zukünftig werde es weniger „Tatorte“, Unterhaltungsshows und Fernsehspiele vom NDR geben. Wie genau beim „Tatort“ gespart wird, blieb zunächst unklar. Das Engagement des NDR für die Gemeinschaftseinrichtung ARD-aktuell in Hamburg („Tagesschau“, „Tagesthemen“) soll höchste Priorität behalten.

Ausgaben sollen massiv gesenkt werden

Einige Sendungen wie „Inselreportagen“ werden gestrichen. „Zapp“ und das „Kulturjournal“ verlagern ihre Inhalte zunehmend in Online-Angebote. Es sei vorgesehen, die Ausgaben für Personal, Produktion, Verwaltung und Programm zu senken. Unter anderem würden 200 Planstellen nicht nachbesetzt und so die Personalkosten um zehn Prozent zurückgeführt.

Der NDR verfügt jährlich über Einnahmen von rund einer Milliarde Euro (2018), konnte jedoch bislang aus Rücklagen höhere Ausgaben finanzieren. Diese Rücklagen sind aufgebraucht, so dass auch eine mögliche Erhöhung des Rundfunkbeitrags von gegenwärtig 17,50 Euro auf 18,36 Euro pro Monat keine grundlegende finanzielle Entlastung bedeuten würde.