Foto: Matthias Drißner/mdr - Matthias Drißner/mdr

Der Gemeinderat hat die fünf Millionen Euro teure Instandsetzung der Otto-Konz- und Hafenbrücke verabschiedet. Eine Spur in Richtung Hafen soll während der gesamten 18 monatigen Bauzeit befahrbar bleiben.

PlochingenDie Otto-Konz-Brücke und die Verlängerte Hafenbrücke gehören zu den wichtigsten Verkehrsadern der Stadt Plochingen. Die circa 120 Meter lange Otto-Konz-Brücke wurde im Zusammenhang mit dem Bau des Hafens vor etwa 50 Jahren gebaut. Im weiteren Verlauf ist die Stadt durch die noch um 30 Meter längere und etwa zehn Jahre jüngere Verlängerte Hafenbrücke an das Hafengebiet und die Anschlussstelle an die B 10 angeschlossen worden. Als Teil der Schwerlaststrecke des Landes werden Schwertransporte über die Brücke in den Hafen geführt. Nach jahrzehntelanger intensiver Nutzung sind die Brücken nun sanierungsbedürftig.

Bei den turnusmäßigen Brückenprüfungen wurden Schäden am Fahrbahnbelag, an Fugen und am Oberflächenschutzsystem sowie am Fahrbahnübergang festgestellt. Vereinzelt gibt es auch Betonschäden. Im Auftrag des städtischen Tiefbauamts arbeitete das Ingenieurbüro MSIng aus, was für die Instandsetzung notwendig ist. „Um den sehr guten Bestand erhalten zu können“, müssen die Spannbetonbrücken ausgebessert und repariert werden, erklärte Diplom-Ingenieur Cornelius Reisch, Prokurist von MSIng, im Gemeinderat. Die hauptsächlich aus Beton und Betonstahl bestehende Grundsubstanz sei gut erhalten, Verschleißbauteile seien allerdings in die Jahre gekommen und müssten ausgetauscht werden.

Neben einer neuen Bitumenabdeckung der Fahrbahn seien Arbeiten an den Pfeilern und Widerlagern erforderlich. Die Entwässerung im Inneren der Brücken sei schadhaft und müsse erneuert werden. Im Zuge dessen sollen Leerrohre für den Anschluss des Hafens an das Breitbandnetz verlegt werden. Zudem wird die Brücke ein höheres Geländer erhalten sowie eine LED-Beleuchtung. Danach sei die Otto-Konz-Brücke „für die nächsten 30 Jahre wieder fit“. Auch die Verlängerte Hafenbrücke weise „kaum Schäden an der Tragwerkskonstruktion“ auf. Nötig sei es, den Fahrbahnbelag zu erneuern und abzudichten. Um zu verhindern, dass Wasser eindringt, hätten sich die eingebauten Wasserröhrchen in Bezug auf den Korrosionsschutz eher als kontraproduktiv erwiesen. Dafür werde eine andere Lösung angestrebt.

18 Monate Bauzeit

Im Sommer sollen die Bauarbeiten beginnen. Mit einer etwa 18-monatigen Bauzeit wird gerechnet. Der Bauablauf sieht vor, dass stets eine Spur von der B 10 kommend in Richtung Innenstadt befahrbar sein soll. Dadurch kann der Schwerverkehr wie gewohnt das Hafengebiet anfahren, wodurch eine deutlich geringere Belastung der Innenstadt erwartet wird. So kann auch auf eine aufwendige Beschilderung im Bereich der Anschlussstellen der B 10 verzichtet werden. Der Radweg soll ebenfalls während der Bauzeit befahrbar bleiben. In einer zweiten Phase wird dann die Fahrbahn für die Bauarbeiten gewechselt.

Die Gesamtkosten der Instandsetzung belaufen sich auf rund 4,9 Millionen Euro. Das Tiefbauamt ergänzte die Ausführungsplanung der Brückenteile mit Angaben zu Instandsetzungsarbeiten an der Brückenrampe am Nordseekai und reichte im Rahmen des Förderprogramms „Kommunaler Sanierungsfonds Brücken“ einen Förderantrag ein. Bereits im vergangenen Jahr ging der Zuwendungsbescheid ein: das Land fördert das Projekt mit 1,8 Millionen Euro.

Bürgermeister Frank Buß bemerkte, dass die Brückensanierung „massive verkehrliche Auswirkungen auf die Stadt Plochingen haben wird“. Er ist froh über die bewilligte Förderung des Landes. Und die Stadträte stimmten einmütig der Ausführungsplanung zu, fassten den Baubeschluss und beauftragten die Stadtverwaltung, die Bauarbeiten auszuschreiben.