Thomas Strobl gerät in der Maskenaffäre in die Kritik. (Archivbild) Foto: dpa/Marijan Murat

In der Maskenaffäre hat der FDP-Landesvorsitzende Michael Theurer Thomas Strobl fehlenden Einsatz bei der Aufklärung vorgeworfen. „Der CDU-Landesvorsitzende will den Maskenskandal offenbar unter den Teppich kehren und einfach so weitermachen wie bisher“, so Theurer.

Stuttgart - Der FDP-Landesvorsitzende Michael Theurer hat dem baden-württembergischen CDU-Chef Thomas Strobl fehlenden Einsatz bei der Aufklärung der Maskenaffäre in der Union vorgeworfen. Strobl müsse Farbe bekennen und sich in aller Klarheit von den Machenschaften seiner Parteifreunde distanzieren, teilte Theurer am Sonntag in Stuttgart laut eines Sprechers mit. „Der CDU-Landesvorsitzende will den Maskenskandal offenbar unter den Teppich kehren und einfach so weitermachen wie bisher.“ Anders sei sein Schweigen und sein fehlender Einsatz zur Schaffung von Transparenz nicht zu verstehen, so Theurer.

Zuvor hatten bereits die konservative Werte-Union und der CDU-Kreisverband Stuttgart den Druck auf Strobl erhöht. „Wir brauchen personelle und inhaltliche Konsequenzen“, hatte der Stuttgarter CDU-Kreisvorsitzende Stefan Kaufmann der „Südwest Presse“ gesagt. Die Partei könne nach dem Rückzug von Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. „Auch der Landesvorsitzende Thomas Strobl muss sich Gedanken über seine Rolle machen“, sagte der Bundestagsabgeordnete.

Chef der Werte-Union forderte Rücktritt

Der Chef der Werte-Union hatte ebenfalls scharfe Kritik geäußert und den Rücktritt von Landeschef Strobl gefordert. Nötig sei eine komplette Erneuerung an der Spitze der Landespartei, hatte Alexander Mitsch gesagt.

Die bisher mitregierende Südwest-CDU war bei der Landtagswahl auf das schlechteste Ergebnis in ihrer Geschichte abgestürzt: 24,1 Prozent. Derzeit hofft die CDU noch auf eine Neuauflage der Regierungskoalition mit den Grünen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Dabei setzt sie auch auf Strobl, dem ein gutes Verhältnis zu Kretschmann nachgesagt wird. Der Regierungschef könnte sich aber auch für eine Ampel mit SPD und FDP entscheiden.