Pünktlich um 18 Uhr am Donnerstag hat das diesjährige Marienplatz begonnen – mit feiner Musik von Loupe und einer klaren Ansage von Mitorganisator Reiner Bocka.
Was als erstes auffällt? Der Marienplatz ist nicht zugestellt – die Stände für das 10. Marienplatzfest sind locker verteilt und ziehen sich bewusst in die angrenzenden Bereiche. „Wir wollten keine Zäune, wie uns viele geraten haben“, sagt denn auch Mitorganisator Reiner Bocka in seinen knappen Sätzen zur Eröffnung. Und lässt eine klare Ansage folgen: „Jetzt liegt es an Euch“, sagt er. Im Klartext: Das Marienplatzfest-Team hat dem zum Start schon vielköpfigen Publikum den Ball sauber auf den Punkt gelegt. Jetzt können die Gäste den Ball verwandeln – indem sie schlicht fair spielen und ihre Getränke dort bezahlen, wo sie sie trinken.
Gelungener Auftakt mit Loupe
Entsprechende Hinweise gibt es auch auf dem Platz selbst reichlich. „Wenn du dein Bier auf dem Platz kaufst, finanzierst du damit das Fest“, heißt es auf allen Programmzetteln. So einfach ist das, so richtig. Umso mehr, als schon die niederländisch-belgische Band Loupe einen musikalischen Anspruch formuliert. Aus Amsterdam und Antwerpen kommen die vier Musikerinnen, in ihren Songs scheinen die Stimmen ein eigenes Netz über die Gitarren zu legen.
Zum fairen Spiel gehört auch die Möglichkeit, Soli-Bändel zu erwerben. Mit mindestens fünf Euro ist man dabei – ein Angebot, das die neue Offenheit auf dem Marienplatz lohnt. Das Wetter spielt mit am Donnerstagabend, und so zeigt Stuttgarts Süden seine Vielfalt mit breitem Lächeln. „Vier Tage Konzerte, DJs, Kunst, Kinderprogramm, Essen, Trinken und Feiern!“ sind ja auch versprochen – an diesem Freitag gibt es am Abend mit Stuttgarter Heimvorteil Musik von Urban Beats Collective und um 20.30 Uhr von Merlin Monroe & Ctzn Jinn. Am Samstag beginnt das Musikprogramm bereits um 15 Uhr – bis am Abend um 20 Uhr die Stuttgarter Formation Shimmer musikalische Grenzen hinter sich lässt. Entsprechend geht es am Sonntag los – um 13 Uhr lädt der Offene Chor von Musikwerk Stuttgart zum Mitsingen ein. Das Finale? Bestreitet am Sonntag um 20.30 Uhr die Stuttgarter Indierockband Bonheur.
Joya Marleen am Abend
Zum Start aber haben die Organisatoren noch ein Ass im Ärmel – die wunderbare Schweizer Sängerin Joya Marleen. Ihre Debütsingle „Nightmare“ katapultierte sie völlig zu Recht an die Spitze der Schweizer Airplaycharts. Schon die Vorfreude ist groß am Donnerstagabend – und die Überzeugung nicht weniger. „Wer hier feiert, zahlt auch hier“, rufen Gäste und packen den Spruch flugs lautstark in eine Melodie. Das 10. Marienplatzfestival? Startet mit voller Überzeugung, dieses tolle Fest zu einem Erfolg zu machen.