Marder fressen gerne Schläuche und Abdeckungen an. Foto: dpa-tmn/Inga Kjer

In ihrer Brunftzeit machen sich Marder gern im Motorraum an Schläuchen oder Kabeln zu schaffen. Was lässt sich vorbeugend tun und welche Versicherung zahlt, wenn die pelzigen Tiere zugebissen haben?

München - Startet morgens der Motor nicht, das Cockpit zeigt Fehlermeldungen an und unter dem Auto finden sich Pfützen? Dann hat vielleicht ein Marder das Auto in der Nacht heimgesucht. Der genauere Blick offenbart dann häufig zernagte Schläuche, zerfetzte Dämmmatten, durchtrennte Zündkabel oder zerbissene Gummimanschetten im Motorraum.

Das sind nach Angaben von TÜV Süd und der Organisation Geld und Verbraucher (GVI) eindeutige Marderspuren. Und selbst wenn es noch möglich ist, sollte man jetzt nicht einfach losfahren. Denn wenn nicht nur das Dämmmaterial beschädigt, sondern auch Kühlmittelschläuche angebissen wurden, kann der Motor überhitzen – und schlimmstenfalls den Hitzetod sterben.

Der TÜV Süd rät zum Marderschutz mit Maschendraht. Ein unter dem Motorraum und den Achsen platziertes Maschendraht-Gitter schrecke die Tiere häufig ab. Mit ihren sensiblen Pfoten meiden sie solche Flächen. Nach der Brunftzeit sollte das Gitter aber wieder verschwinden, sonst gewöhnen sich die Tiere daran. Wer ein Carport hat, kann das Auto mit einem niedrigen Weidezaun dauerhaft sichern. Tipps wie Hundehaare, Urinsteine, tickende Wecker oder Lichter im Motorraum sind dagegen „recht zweifelhaft“, so der TÜV Süd. In ihrer Brunftzeit – sie kann von März bis Juni dauern – sind Marder besonders aktiv. Finden sie etwa in Motorräumen Spuren von Konkurrenten, können sie dort aggressiv wüten und wahllos Bauteile anbeißen. Als Nahrung nutzen die Tiere die Schläuche, Dämmmatten oder Manschetten indes nicht. Wer oft über Nacht an verschiedenen Orten und so in verschiedenen Marderrevieren parkt, lässt den Motorraum besser häufiger professional reinigen, um die Geruchsspuren zu entfernen. Aber bitte nicht selbst zum Hochdruckreiniger greifen, das kann weitere Schäden verursachen.

Schäden durch Marder am Auto können schnell vierstellig ausfallen. Bei einer Teilkaskoversicherung kommt es auf den Vertrag an, ob die Versicherung einspringt. Folgeschäden müssen dabei extra versichert sein. Haben Halter eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen, springt sie für Marderschäden ein.