MAN-Vorstandschef Alexander Vlaskamp mit dem ersten ausgelieferten E-Sattelzug des Münchner Nutzfahrzeugherstellers. Foto: MAN

Der Autozulieferer Dräxlmaier stellt die Logistikfahrten ins Leipziger Werk um. Für den Münchner Lkw-Hersteller MAN ist es der erste Einsatz seines elektrisch angetriebenen Lowliner-Sattelzugs.

Für den Nutzfahrzeughersteller MAN ist es ein Meilenstein der Unternehmensgeschichte. 100 Jahre nach der Premiere des ersten Diesel-Lkw mit Direkteinspritzung übergibt das Münchner Unternehmen jetzt in Leipzig den ersten von drei vollelektrischen Sattelschleppern an den Autozulieferer Dräxlmaier. Transportiert werden damit die 800-Volt-Batterien für den elektrischen SUV Macan von Porsche.

Die sogenannte Lowliner-Konstruktion des Modells eGTX ermöglicht den Einsatz von Aufliegern mit einer Innenhöhe von drei Metern. So können beispielsweise drei der in der Autoproduktion weit verbreiteten Gitterboxen aufeinander gestapelt werden. Dräxlmaier will mit den Elektro-Zugmaschinen künftig im Dreischichtbetrieb die im eigenen Werk gefertigten Batterien ins knapp fünf Kilometer entfernte Leipziger Porsche-Werk bringen. Die Be- und Entladung wurde dafür vollständig automatisiert, die Batterien der Lkw werden direkt an der Verladerampe aufgeladen.

MAN setzt vor allem auf batterie-elektrische Antriebe

Konkrete Angaben zur Kalkulation macht Dräxlmaier nicht. In der Anschaffung kosten E-Lastwagen in der Regel etwa das Doppelte von Dieselfahrzeugen, sie sind aber im Betrieb günstiger. „Für uns steht bei diesem Projekt der Klimaschutz im Vordergrund“, sagt Felix Klimas, Head of Supply Chain Management bei Dräxlmaier. Das Einsatzkonzept wurde gemeinsam mit Porsche entwickelt.

MAN verfolgt unter Vorstandschef Alexander Vlaskamp eine Strategie, die hauptsächlich auf batteriebetriebene Elektro-Lkw setzt. Für Spezialanwendungen werden aber auch Wasserstoffverbrennungsmotoren und Brennstoffzellen erforscht. Die Batterien für die Lkw kommen aus einer eigenen Fertigung von MAN in Nürnberg, sie können in unterschiedlicher Anzahl verbaut werden. „Dank des modularen Aufbaus können wir flexibel auf die Anwendungen beim Kunden eingehen und nahezu jeden Einsatzfall vom Zwölf- bis zum 50-Tonner abdecken. Wir kommen außerdem auf die gleiche Nutzlast wie bei einem Diesel“, sagt Vlaskamp.