Mehr als hundert Stände hat der Rosenmarkt entlang der Rems bei der Galerie Stihl geboten. Foto: /Gottfried Stoppel

Beim Rosenmarkt und beim Büchermarktplatz präsentiert sich Waiblingen am Wochenende den Besuchern völlig entspannt, obwohl auch am Remsufer bei der Stihlgalerie durchaus noch sichtbare Spuren von den Remsfluten der vergangenen Woche zeugen.

Irgendwie ist am Wochenende beim vielfältigen Markttreiben in Waiblingen das Hochwasser der vergangenen Woche nach wie vor allgegenwärtig gewesen. Quasi alle, die von Norden her durch das Beinsteiner Tor zum Marktgeschehen auf dem Marktplatz und am Areal bei der Stihlgalerie unterwegs waren, haben spätestens auf der Remsbrücke an der Schwaneninsel einen Stopp eingelegt für einen ausgiebigen Blick auf die Rems. In dreckigem Braun wälzte sich da das Wasser nach wie vor vom Wehr an der Bürgermühle zum Sperrbauwerk an der ehemaligen Häckermühle. Die allgegenwärtige Frage lautete da am Sonntag – vor allem auch nach den Regeneinlagen am späteren Samstagnachmittag: Kommt da womöglich nochmals eine Neuauflage der Fluten?

Rosen in allen Größen, Sorten und Farben

Beim Rosenmarkt herrschte trotz allem aber sowohl samstags als auch sonntags vor allem über Mittag richtig Hochbetrieb. Mit Rosen tatsächlich in allen Größen, Sorten und Farben. Aber auch mit allerlei anderen Schau- und Verkaufsständen und natürlich ausreichender Versorgung mit Getränken und Köstlichkeiten. Mit im Angebot: ein Rosenblütensecco, das Gläsle für vier Euro.

Bücher, Rosen und das Erdbeerspecial beim Wochenmarkt am Samstag – der schönen und unterhaltsamen Dinge hat es am Wochenende in Waiblingen einiges gegeben. Und weitgehend hat wider Erwarten auch das Wetter während der verschiedenen Marktzeiten einigermaßen gehalten. Teils ließ es sich gar bei Sonnenschein wunderbar flanieren. Zwischen dem Stand mit Rosencontainern für 30 Euro direkt am Beinsteiner Tor oder jenem Stand, der neben Rosen auch echte alte Blechzuber und Emailleeimer mit Holzgriff im Angebot hatte. Rosenbunte Windräder in verschiedenen Größen und echter Farbenpracht waren im Angebot oder auch fachlich fundierte Infos zu Themen – nicht nur rund um die Rosen – beim Stand des BUND.

Keramik und Kreatives aus Holz

Regionale Gärtnereien und Rosenzüchter waren mit unter den insgesamt rund 100 Ausstellern vertreten und präsentierten entlang der Rems bis fast zur Talstraße zahlreiche und seltene Rosensorten samt Kunst für den Garten. Dazu gab es Floristik bis hin zum Olivenbaum. Keramik oder Kreatives aus Holz und Metall. Naturseife und Düfte aller Art waren zu haben oder direkt vor Ort angefertigte Ringe aus dem Ring-o-mat.

Die Waiblinger Innenstadt rund um den Marktplatz wiederum ist am Sonntag einmal mehr zu einem Open-Air-Antiquariat mutiert. Beim Bummel über den Marktplatz und die Lange Straße hinauf war auf dem Waiblinger Buchmarktplatz wirklich für jede Art von Leseratte etwas zu finden. Für Kinder war mitten auf dem Marktplatz ein Stand mit Bastelaktionen aufgebaut. Ob Leinentasche oder manch anderes Accessoire: Wer einen Wunschtext formulierte, bekam diesen beim literarischen Markt in der Altstadt postwendend auf das Produkt seiner Wahl aufgedruckt.

Viel Durchlaufkundschaf, aber auch einige wirklich interessierte Käufer, zog einer der Anbieter am frühen Nachmittag eine Zwischenbilanz. Eine ältere Dame befand – am Marktende oben an der Langen Straße: „So, jetzt kann i no nix meh traga.“ Und immer wieder wanderten die Blicke der Waiblinger Marktbesucher nach oben. Die allgegenwärtige Frage in Zeiten der Hochwasser: „Kommt da doch noch mal was?“