Die roten Latzhosen sind das Markenzeichen der Mannomann-Sänger. Foto: Karin Ait Atmane

Warum nicht mal in Texas auftreten? Die Sänger von Mannomann, dem jüngeren Männerchor der Cäcilia Wernau, schmieden transatlantische Pläne und suchen dafür noch Verstärkung.

Die roten Latzhosen fahren zu den Cowboys – und dann wird gesungen. So könnte man die ungewöhnliche Chorreise, die der Wernauer Chor Mannomann für das kommende Jahr plant, in Kurzform beschreiben. Demnächst beginnen die Sänger, deren Markenzeichen die knalligen Latzhosen sind, ihr Programm für den großen Ausflug vorzubereiten. Sie bleiben dabei ihrem Stil treu: Pop, Rock, Schwäbisches und Alpenländisches wird dabei sein, und, da auch ein Auftritt in einer Kirche geplant ist, einige Gospelstücke. „Es darf durchaus deutsch sein“, sagt der Chorsprecher Axel Schambier, der die ganze Sache eingefädelt hat.

Ein früheres Chormitglied lebt und singt inzwischen in den USA

Er hat über Facebook Kontakt zu Ben Schlichter aufgenommen, einem früheren Wernauer, der bei der Cäcilia sang, bevor er beruflich in die USA reiste, dort hängen blieb und eine Familie gründete. Dass Schlichter Mitglied in „The Houston Saengerbund“ ist, einem Gesangverein, der schon seit 1883 besteht, machte Schambier neugierig. So kam es zum Austausch zwischen den beiden. Und eines Tages, eigentlich „tief in der Nacht“, wie Schambier sagt, kam die Idee auf, dass die Schwaben doch mal einen Besuch in Houston machen könnten. Der Gastgeber habe quasi „sofort den roten Teppich ausgerollt“, sagt der Mannomann-Sprecher. Er selbst fragte zunächst ziemlich vorsichtig in seinem Chor nach, was die anderen von der etwas verrückten Idee hielten. Schließlich ist so eine Reise mit einigen Kosten verbunden. Aber, sagt Schambier, „zu meiner Überraschung kam doch viel positives Feedback“. Chorleiter Andreas Baumann ließ sich ebenso verlocken wie die Mehrzahl der Sänger. Partnerinnen und Ehefrauen dürfen mit auf die Reise gehen. Mit rund einem Dutzend Chormitgliedern, die aktuell Interesse angemeldet haben, könnte man alle Stimmen besetzen und auftreten, sagt Axel Schambier.

Aber es wäre besser, einen Puffer zu haben, weshalb Verstärkung willkommen ist – vor allem bei den Bässen. Aber auch andere Stimmen dürfen dazustoßen. Die Idee sei, „einen Projektchor für diese Reise auf die Beine zu stellen“, sagt Schambier. Unter dem Motto „Texas ruft – deine Stimme fehlt!“ sucht der Chor deshalb erfahrene Sänger, die bereit sind, „das Programm einzustudieren, die Latzhose anzuziehen und über den großen Teich zu fliegen“. Für all das bleiben zehn Monate Zeit, der Reisetermin ist vom 1. bis zum 10. September nächsten Jahres.

Der Traum vom Auftritt im Baseballstadion

In den Staaten wird man den Houston Saengerbund besuchen, einen Houston Liederkranz gibt es ebenfalls. Denn in Texas, wo rund acht Prozent der Bevölkerung von deutschen Einwanderern abstammen, wird deutsches Brauchtum gepflegt. Geplant sind neben Houston auch Abstecher nach San Antonio und Austin. Insgesamt werden die Wernauer drei bis fünf Mal auftreten, einmal vielleicht sogar im Baseballstadion. „20 000 Zuschauer, wir im Mittelpunkt, und singen dann die Nationalhymne der USA…“, träumt Schambier schon ein bisschen.

Interessierte können sich melden unter Telefon 01 52 / 34 00 91 56 oder E-Mailgl-mannomann@caecilia-wernau.de. Informationen über den Chor: caecilia-wernau.de