Katarina und einige ihrer Leidensgenossinnen verarbeiten ihre Traumata mit Handarbeiten und therapeutischen Gesprächen. Foto: Leonie Wagner

Leonie Wagner studiert Internationale Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg. Während ihres Praxissemesters betreut sie traumatisierte Frauen in Kolumbien, die Menschenhändlern in die Hände fielen. Sie berichtet von Leidenswegen und zarten Hoffnungen.

Katarina blickt in den Spiegel und sagt: „Yo soy una mujer hermosa“ – ich bin eine schöne Frau. Doch der Spiegel zeigt ein verhärmtes, älteres Gesicht. Nichts deutet daraufhin, dass Katarina erst Anfang dreißig ist. „Ich bin unabhängig“, fügt sie mit brüchiger Stimme hinzu. „Ich bin intelligent. Ich bin etwas wert.“ Schließlich strafft sie die Schultern, holt tief Luft und sagt: „Mama, ich liebe dich.“