Alter Glanz: die Villa an der Diemershaldenstraße 23 Foto: Peter Stolterfoht

Seit Jahren ist das prachtvolle Gebäude an der Diemershaldenstraße ein verlassener Ort. Zu einer Sanierung wird es wohl nicht mehr kommen. Läuft es wie bei der einstigen Villa von Eugen Bolz?

Der schönste Weg, sich diesem verlassenen Ort zu nähern, führt die Sünderstaffel hinauf. Für ihren Namen gibt es zwei ganz unterschiedliche Erklärungen. Einmal heißt es, die Treppe in Richtung Gänsheide sei nach einem Wengerter namens Sünder benannt, dessen Trauben einst an diesem Hang reiften. In einer weitaus spektakuläreren Variante heißt es, dass dort im 14. Jahrhundert ein Mann hingerichtet worden sei, der im Streit um eine Frau seinen Widersacher ermordet hatte. Eine ganz neue, dritte Interpretation wäre es, in der Sünderstaffel eine Kurzversion von „Bausünderstaffel“ zu erkennen, was mit deren Endstufe erklärbar wird. Die Treppen führen zur Diemershaldenstraße, wo das Haus mit der Nummer 23 Freunde und Freundinnen traditionsreichen Altbaus gerade verzweifeln lässt. Nachzulesen in einer Stuttgarter Facebook-Gruppe („AbrissWatch“), die baupolitische Entscheidungen in der Stadt sehr genau beobachtet und die nun auch kritisch auf die Entwicklung rund um die 1912 erbaute Villa hinweist.