Preise für die Pfleger Samra Rekic und Foto: Sascha Niederle. - Sascha Niederle.

Samra Rekic und Sascha Niederle haben ihre Pflegeausbildung in Esslingen abgeschlossen. Für ihr großes Engagement wurden sie mit dem Lore-Eberspächer-Preis ausgezeichnet, der erstmals verliehen wurde.

EsslingenLore Eberspächer hat Spuren hinterlassen – über 30 Jahre hinweg hat sie sich voller Tatkraft für das Pflegeheim Obertor in der Hindenburgstraße eingesetzt. „Sie war eine Ehrenamtliche vom alten Schlag und hat überall mit angepackt“, erinnert sich Thilo Naujoks, Geschäftsführer der Städtischen Pflegeheime Esslingen. Ohne sie gäbe es nicht das Café Zeitlos, ein wichtiger Ort der Begegnung im Obertor, in dem sie zahlreiche Dienste absolvierte, sie kümmerte sich um den Garten, sorgte für Blumenschmuck, sponserte die Rosenbeete und lud die Heimbewohner zu sich nach Hause zum Kaffeekränzchen ein. „Sie war uns ein großes Vorbild und blieb dem Obertor bis zu ihrem Tod verbunden“, so Naujoks weiter.

Öffentliche Wertschätzung

Als sie im November 2018 kurz vor ihrem 99. Geburtstag verstarb verfügte sie, dass statt Blumen an den Förderverein des Pflegeheims Obertor gespendet werden solle. Dabei kamen über 8000 Euro zusammen. „Mit dem Betrag wollten wir etwas Bleibendes schaffen“, sagt Naujoks – so kam die Idee auf, in Erinnerung an das herausragende ehrenamtliche Wirken von Lore Eberspächer jährlich einen nach der Esslingerin benannten Preis zur Förderung der Ausbildung von Pflegefachkräften bei den Städtischen Pflegeheimen zu verleihen. „Auch die Familie Eberspächer war begeistert von dieser Idee“, sagt der Geschäftsführer. Besonders wichtig ist Naujoks, dass die Preisträger auch eine öffentliche Wertschätzung erfahren: „Denn die Absolventen sind unsere Zukunft.“

Nun wurde der Preis erstmals an den Absolventenjahrgang 2019 verliehen – für ihre herausragenden Leistungen landete Samra Rekic auf dem ersten, mit 1000 Euro dotierten, Platz, gefolgt von Sascha Niederle, der sich als Zweiter über 500 Euro freuen durfte. Insgesamt haben dieses Jahr elf Personen bei den insgesamt fünf städtischen Pflegeheimen ihre Ausbildung zum Pflegefachmann, beziehungsweise zur Pflegefachfrau absolviert. Die meisten davon, auch die beiden Preisträger, sind nun weiter bei der Stadt unter Vertrag.

Honoriert wurden dabei aber nicht nur die guten Noten, auch die soziale Kompetenz war der Jury um Silvio Schuster, dem die Koordination der Pflege der gesamten Städtischen Pflegeheime und damit auch die Ausbildung obliegt, sehr wichtig. Beide Preisträger punkteten während der Ausbildung mit hoher Selbstständigkeit und großem Engagement – auch über ihre eigentlichen Verantwortlichkeiten hinaus. Niederle zum Beispiel ließ es sich nicht nehmen, bei der jährlichen Freizeit für die Heimbewohner als Betreuer einzuspringen, Rekic brachte eigene Ideen wie Eisessen in der Stadt mit den Bewohnern oder die Organisation stimmungsvoller Weihnachts- und Grillfesten mit ein. „Das waren ganz besondere Aktionen – weit darüber hinaus, was man erwarten kann“, lobte Schuster. Auch Esslingens Oberbürgermeister Jürgen Zieger, in Personalunion auch oberster Dienstherr aller städtischen Angestellten, war voll des Lobes: „Die Gesellschaft braucht Menschen wie sie, sie sind die wichtigste Ressource in unseren Pflegeheimen.“