Citymanager Sven Hahn bei der Mitgliederversammlung der CIS mit seinem Jahresbericht. Foto: Martin Haar

Obwohl Handel, Dienstleistung und Gastronomie vor einem Teil-Lockdown stehen, herrschte bei der Mitgliederversammlung der City-Initiative Stuttgart (CIS) eine positive Stimmung. Grund ist der große Mitgliederzuwachs der CIS.

Stuttgart - Es ist der gelebte Anachronismus: Obwohl Handel, Dienstleistung und Gastronomie vor einem Teil-Lockdown stehen, herrschte bei der Mitgliederversammlung der City-Initiative Stuttgart (CIS) eine positive Stimmung. Auslöser waren auch die Zahlen, die Citymanager Sven Hahn in Sparkassenakademie präsentierte. Die wichtigste Kennziffer ist dabei die Zahl der CIS-Mitglieder. Während jene Zahlen unter seiner Vorgängerin Bettina Fuchs sukzessive abschmolzen, meldet Hahn nach zehn Jahren Abwärtstrend einen Zuwachs von 185 (2018) auf 194 im Jahr 2019. Tendenz weiter steigend auf aktuell 226 Mitglieder. Auch finanziell stehe die CIS damit auf einer soliden Basis. Neben den Beiträgen (2019: 297 300 Euro) sei der Zuschuss der Stadt Stuttgart von 90 500 auf 110 000 Euro pro Jahr gestiegen. Daher plant Hahn auch für das kommende Jahr mit einem ausgeglichenen Haushalt.

Lob vom CIS-Vorstand

Das Lob von Vorstand Klaus Thomas, (BW-Bank) der sein Amt in dieser Sitzung niederlegte und dessen Geschäfte nach der Neuwahl nun von Ulrich Schwer (Schlossgarten-Hotel) übernommen werden, blieb nicht aus: „Ich bin froh, dass wir so gute Strukturen haben und dass in der CIS nicht nur der Handel einen Platz hat.“ Seinen von Ovationen begleiteten Ritterschlag für den Citymanager ergänzte Klaus mit einer Breitseite an die Kommunal- und Landespolitik: In Bezug auf die Etablierung eines verkaufsoffen Sonntags wünschte er sich „mehr Mut sowie mehr Umsetzung und Vollzug statt populistischem Aktionismus“.

In diesem Sinne schlägt Sven Hahn allen politischen Akteuren eine neue Haltung vor: „Die Maxime darf nicht lauten, was können wir verhindern, sondern was können wir möglich machen.“ Vor allem in den Tagen nach dem ersten Lockdown, von dem sich der Rückgang bei der Passantenfrequenz in der Innenstadt nie erholt habe, sei diese Kreativität notwendiger denn je. „Die Aufgaben der CIS waren in Zeiten von Online-Handel, Verkehrsproblemen und Digitalisierung schon groß“, resümierte Hahn, „aber sie sind durch Corona und die Krawallnacht noch wesentlich größer geworden.“ So bleibe es für ihn und die CIS die vordringliche Aufgabe, „eine Belebung der Innenstadt zu sorgen“. Denn nur eine belebte Innenstadt sei eine sichere Innenstadt.