Die republikanische Abgeordnete hat kein gutes Harr an dem Ex-Präsidenten gelassen (Archivbild). Foto: dpa/J. Scott Applewhite

Die prominente Trump-Kritikerin Liz Cheney ist auf Druck des früheren US-Präsidenten aus der Fraktionsführung im US-Repräsentantenhaus gedrängt worden. Sie hatte ihre Partei vor dem Ex-Präsidenten gewarnt.

Washington - Im Richtungsstreit der Republikaner ist die Trump-Kritikerin Liz Cheney auf Druck des früheren US-Präsidenten aus der Fraktionsführung im US-Repräsentantenhaus gedrängt worden. Eine Mehrheit der republikanischen Abgeordneten stimmte am Mittwoch dafür, Cheney von dem Führungsposten zu entfernen, wie der Abgeordnete Adam Kinzinger nach der Sitzung hinter geschlossenen Türen sagte. Cheney hatte Donald Trumps Behauptungen über Wahlbetrug als „Lüge“ gebrandmarkt und ihre Partei vor dem Ex-Präsidenten gewarnt. Als Vorsitzende der Republikanischen Konferenz im Repräsentantenhaus war sie die dritthöchste Abgeordnete ihrer Fraktion.

Elise Stefanik rückt wohl nach

Cheney dürfte durch ihre Konkurrentin Elise Stefanik ersetzt werden. Nachdem Ex-Präsident Donald Trump sich hinter Stefanik gestellt hatte, hatte Fraktionschef Kevin McCarthy der 36-Jährigen seine Unterstützung ausgesprochen. Cheney (54) hat weiterhin ihr Abgeordnetenmandat.

In einer kämpferischen Rede am Dienstagabend im Kongress hatte Cheney betont, sie werde nicht schweigend zusehen, wie sich ihre Partei „dem Kreuzzug des ehemaligen Präsidenten anschließt, um unsere Demokratie zu untergraben“. Dutzende Gerichte hätten Trumps Behauptung entkräftet, dass er durch Betrug um seine Wiederwahl gebracht worden sei. „Diejenigen, die sich weigern, die Urteile unserer Gerichte zu akzeptieren, stehen auf Kriegsfuß mit der Verfassung.“ Die Abgeordnete ist die Tochter des früheren US-Vizepräsidenten Dick Cheney.