FDP-Landeschef Rülke (Archivbild) Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Baden-Württembergs FDP-Chef ist 60 geworden. Zu diesem Anlass meldete sich auch Christian Lindner per Videobotschaft zu Wort.

Stuttgart - Hans-Ulrich Rülke wollte eigentlich Wirtschaftsminister in einer Ampel-Koalition im Südwesten werden. Es kam bekanntlich anders. Nun ist der streitbare FDP-Fraktionschef am Sonntag 60 Jahre alt geworden und kann womöglich wieder über eine Koalition mit SPD und Grünen sondieren - aber diesmal im Bund.

Bei einem Empfang am Dienstagabend im Stuttgarter Landtag gratulierte auch FDP-Bundeschef Christian Lindner per Videobotschaft: Rülke sei bekannt für seine „unübertroffenen Pointen“ und „kritischen Lageeinschätzungen“ im FDP-Präsidium in Berlin. Im Landtagswahlkampf 2016 habe es ja mal auf den Plakaten geheißen: „“Du kannst Rülke nicht ändern.“ Wer will das?“, fragte Lindner. Der Pforzheimer sei ein „feiner Kerl“. Rülke will nach eigenen Worte bei der nächste Phase der Sondierungen in Berlin mit von der Partei sein.

Aras gratulierte

Landtagspräsidentin Muhterem Aras gratulierte dem Jubilar zu seiner „strategischen Weitsicht“, den Empfang mitten in die Sondierungen für eine neue Bundesregierung zu legen. So könnten sich auch an diesem Abend in Stuttgart potenzielle Koalitionspartner austauschen. Die Grünen-Politikerin lobte vor etwa 200 Gästen den studierten Lehrer: „Du bist einer der besten Redner, die ich im Parlament erlebe.“ Er finde fast immer die „neuralgischen Punkte“, wenn die Regierung einen Kompromiss einbringe. „Deine Pointen sitzen“, sagte Aras. Allerdings teste er mit seinen Sprüchen manchmal „die Grenzen unserer Geschäftsordnung geradezu lustvoll aus“.

Rülke ist seit 36 Jahren in der FDP, seit 15 Jahren im Landtag und nun schon seit 12 Jahren Fraktionschef. Der Pforzheimer ist verheiratet und hat drei Söhne. Generalsekretärin Judith Skudelny erzählte, es gebe einen Satz des Fraktionschefs, der sie ins Team Rülke geholt habe. Bei schwierigen Fragen sage er öfter: „Da muss ich meine Frau fragen.“