Insgesamt wurden sieben Männer festgenommen. Foto: IMAGO//Marius Bulling

Kriminalpolizei gelingt Schlag gegen organisierten Drogenhandel. Sieben Männer sitzen jetzt im Gefängnis.

Es geht um Bargeld, scharfe Schusswaffen, Datenträger, illegale Coronagelder – und jede Menge Drogen: Anhaltende und aufwendige Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart und der Inspektion für Organisierte Kriminalität und Rauschgift der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg haben am 28. Februar zu einer groß angelegten Durchsuchungs- und Festnahmeaktion geführt. Die Maßnahmen richteten sich gegen eine mehrköpfige Tätergruppierung aus Leonberg.

Illegale Coronahilfen beschafft

Nachdem diese wegen Drogenhandels bereits längere Zeit im Visier der Ermittler stand, konnten erstmals im Juli vergangenen Jahres bei einem 44 Jahre alten Mann Betäubungsmittel sichergestellt werden. Diese hatte er zuvor von einem 45-Jährigen gekauft. Dieser Deal war von einem weiteren 44-Jährigen vermittelt worden, der zudem mit Hilfe von gefälschten Rechnungen widerrechtlich Coronahilfen in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro bezogen haben soll. Im Dunstkreis dieser drei Männer bewegten sich vier weitere Tatverdächtige im Alter zwischen 25 und 54 Jahren.

Alle sieben Tatverdächtigen waren am 28. Februar 2023 Adressaten der polizeilichen Maßnahmen: Ihre Wohnungen wurden durchsucht und Haftbefehle gegen sie vollstreckt. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten umfangreiches Beweismaterial – darunter Bargeld, scharfe Schusswaffen, Datenträger und Mobiltelefone, hochwertige Fahrzeuge und Bekleidung sowie diverse Betäubungsmittel.

Insgesamt waren mehr als 300 Polizistinnen und Polizisten aus dem Polizeipräsidium Ludwigsburg, dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg sowie Spezialkräften des Polizeipräsidiums Einsatz eingesetzt. Der größte Teil der Aktion fand im Bereich Leonberg statt. Einzelne Beschlüsse wurden zudem in Ludwigsburg, Schwieberdingen, Vaihingen an der Enz und Stuttgart vollstreckt.

„Hartnäckige Ermittlungen“

Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um zwei griechische Staatsangehörige, vier Deutsche sowie einen kosovarischen Staatsangehörigen. Die sieben Männer wurden am 1. März auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart beim Amtsgericht Stuttgart einem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehle erließ und die Tatverdächtigen in Justizvollzugsanstalten einwies.

„Die Ermittlungen und damit verbundenen Maßnahmen haben sich in diesem Fall über einen sehr langen Zeitraum erstreckt. Durch die hartnäckige und gründliche Arbeit unserer Ermittlerinnen und Ermittler ist es uns letztlich gelungen, die Strukturen der organisierten Kriminalität zu durchbrechen“, betont die Leitende Kriminaldirektorin Silke Kübler, Leiterin der Kriminalpolizeidirektion Böblingen.