Die Herausforderungen in der offenen Jugendarbeit in Murr nehmen zu. Die Leitung des Jugendhauses klagt über mangelndes Sozialverhalten nach der Pandemie.
Die Folgen der Corona-Beschränkungen machen sich auch in der offenen Jugendarbeit bemerkbar. „Viele unserer Kids haben an Gewicht zugenommen, bewegen sich weniger, und einige gehen seit den Lockdowns weniger raus“, berichtete Cordula Kraft, Jugendhausleiterin in Murr im Gemeinderat. Das Team steuere mit einem erweiterten Sportangebot gegen. Gelitten habe aber auch das Sozialverhalten vieler Jugendlicher, vor allem aus bildungsfernen Familien.
Jugendhaus-Team fördert Billard und Tischtennis statt Playstation
Das Zocken an privaten Spielkonsolen habe massiv zugenommen, so Kraft. Das Jugendhaus öffne den Medienraum nur zu schulischen Zwecken. Das Spiel an der Playstation habe man auf 30 Minuten begrenzt. Billard, Tischtennis und Tischkicker ermöglichten direkte Begegnungen im Spiel.
Zunehmend kämen Jugendliche aus ukrainischen Familien in das Jugendhaus, erzählte Cordula Kraft. Es spreche sich herum, dass die Heranwachsenden im Umgang mit anderen die deutsche Sprache lernen könnten. Aus den Unterkünften kämen rund 20 Kinder und Jugendliche mit einem Flüchtlingshintergrund regelmäßig. Sie benötigten oft eine Einzelbetreuung. Es gebe inzwischen eine bunte Mischung aus verschiedenen Ländern. Das Jugendhaus-Team wache darüber, dass sie fair, friedlich und respektvoll miteinander umgehen.
Für Probleme sorgten regelmäßige Treffen junger Erwachsener im Umfeld des Jugendhauses. Sie zählten nicht zu den Gästen und hinterließen Müll. Die Gemeinde hatte ein ähnliches Klientel auf dem Schulhof mit Bewegungsmeldern vergrämt.