So soll die Kartenstadt in Leinfelden-Echterdingen aussehen. Foto: z/© Designklinik, 2022

Eine kleine Stadt aus Spielkarten sollte seit kurzem am Flughafen stehen und für das Deutsche Spielkartenmuseum werben. Warum daraus nichts wurde.

Viereinhalb Meter hoch und acht Meter im Durchmesser – mit diesen Maßen hätte das Kartenhaus ein Renner am Flughafen werden können. Die begehbare Stadt aus Spielkarten sollte seit wenigen Tagen auf der Besucherterrasse des Airports aufgebaut sein. Der Pavillon wurde geplant, um Werbung für das in Leinfelden-Echterdingen beheimatete Spielkartenmuseum zu machen. Er sollte „unsere Schatzkammer“ ein Stück weit ins Licht der Öffentlichkeit rücken, wie Annette Köger, die Leiterin des Museums, sagt.

Die Matinee, die für Sonntag, 28. August geplant war, musste allerdings abgesagt werden. Das hat mit der Coronapandemie und anderen Krisen zu tun. „Es gab mehrere Verzögerungen bei der Beschaffung von Material, der Produktion und der Herstellung“, sagt Köger. „Einige Dienstleister wurden durch coronabedingte Krankheitsfälle in ihren Betrieben ausgebremst.“

Die Aktion wurde nicht komplett abgesagt, sondern auf den späten Herbst geschoben. Das Kartenhaus – in einem etwas kleineren Format – soll nun am Sonntag, 27. November, 11 Uhr, eröffnet werden. Allerdings nicht am Airport, sondern in den frisch renovierten Räumen des Schaudepots des Museums, an der Schönbuchstraße 32. Diese Räume wurden – wie die gesamte Schönbuchschule – energetisch in Schuss gebracht. „In Sachen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit ist das freilich jetzt eine Punktlandung“, sagt Köger. Es gibt nun einen Aufzug, der auch Rollstuhlfahrern den Zugang ins Museums ermöglicht. Neue Sicherheitstüren wurden eingebaut. Der Hochwasser-, und Brandschutz wurden verbessert, genauso wie die Beleuchtung und das Raumklima. „Wir haben jetzt sogar Tageslicht“, freut sich die Museumschefin.

Die „Kartenstadt“ ist Teil des Jubiläumsprogramms des Spielkartenmuseums, das in diesem Jahr 40 Jahre alt wird. Am 18. August 1982 hatten das Land und Leinfelden-Echterdingen das Deutsche Spielkartenmuseum als Zweigmuseum des Württembergischen Landesmuseums übernommen. Mehr als 30 000 Kartenspiele aus sieben Jahrhunderten und allen fünf Kontinenten sind im Schaudepot und Archiv des Museums zu finden, das im Untergeschoss der Leinfelder Schönbuchschule untergebracht ist.