Einen Königsweg zur Bekämpfung des Lehrermangels gibt es für Theresa Schopper nicht. (Archivbild) Foto: dpa/Christoph Schmidt

Theresa Schopper spricht sich gegen verpflichtende Mehrarbeit für Lehrer aus. Die Kultusministerin will den Lehrermangel mit mehr Seiten- und Direkteinsteigern bekämpfen.

Kultusministerin Theresa Schopper hält trotz des massiven Lehrermangels nichts von befristeter Mehrarbeit für Lehrer. Man habe Erfolge mit freiwilliger Mehrarbeit, aber viele Lehrer seien am Anschlag, sagte die Grünen-Politiker der „Südwest Presse“ (Montag). „Wenn wir denen jetzt noch mehr aufbrummen, kommen wir in Teufels Küche.“

Vielmehr versuche man, mehr Seiten- und Direkteinsteiger zuzulassen. „Wir schauen, welche Wechsler aus anderen Branchen wir integrieren, welche ausländischen Abschlüsse wir akzeptieren und wie wir berufsbegleitend qualifizieren können.“ Den einen Königsweg gebe es aber nicht.

Bayern will Lehrkräfte aus Baden-Württemberg abwerben

Schopper nannte in dem Interview die Ankündigung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), im Falle einer Wiederwahl Lehrer aus anderen Bundesländern abwerben zu wollen, einen „unfreundlichen Akt“. Man habe in der Kultusministerkonferenz die Übereinkunft, sich nicht gegenseitig Lehrkräfte abzuwerben. Aber Schopper erklärte auch: „Diese Pistolero-Attitüde des bayerischen Ministerpräsidenten schreckt mich nicht. Er hat Landtagswahlen im Herbst und muss jetzt mächtig trommeln.“

Der bayrische Ministerpräsident hatte zuvor angekündigt, dass Bayern auch Pädagogen aus anderen Bundesländern abwerben wolle, um seinen eigenen Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern zu decken. Mit der Stralsunder Erklärung aus dem Jahr 2009 hatten sich die Länder eigentlich darauf geeinigt, auf das gegenseitige offensive Abwerben von Lehrern zu verzichten.