Nicolas Fink Foto: /oh

Kandidaten im Porträt: Der SPD-Politiker Nicolas Fink tritt im Wahlkreis Esslingen an. Er möchte Baden-Württemberg sozialer gestalten.

Esslingen - Auf dem Schurwald kann man sich noch gut an den jungen Bürgermeister Nicolas Fink erinnern. Der 1976 geborene SPD-Politiker war von 2006 bis 2018 Bürgermeister von Aichwald. Bei seiner Wiederwahl 2014 erhielt er rund 97 Prozent der Stimmen. Das Kommunalpolitische steckt also in Fink drin. Aber in den vergangenen Jahren ist sein Betätigungsfeld deutlich größer geworden. Unter anderem hat er seit dem 1. Januar 2019 einen Sitz im Landtag, wo er die Nachfolge des Abgeordneten Wolfgang Drexler antrat.

Drexler saß 30 Jahre lang im Landesparlament und gab das Mandat mitten in der Legislaturperiode an den Zweitkandidaten Fink ab. Nun geht es für Fink darum, ausreichend Stimmen im Wahlkreis Esslingen zu sammeln, damit er auch weiterhin im Landtag Politik machen kann. Dort ist er Mitglied in den Ausschüssen für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie für Europa und Internationales. Zudem ist er Sprecher für Entwicklungspolitik der SPD-Landtagsfraktion.

Politik auch auf der kommunalen Ebene

Auch wenn sich Fink aus dem Aichwalder Rathaus verabschiedet hatte, blieb der Landtag keineswegs die einzige Spielwiese, auf der er Politik machte. Er blieb der Kommunalpolitik bis zum heutigen Tag treu. Angefangen hatte seine politsche Karriere in Hochdorf, einer Gemeinde im Landkreis Esslingen. Damals war er Anfang Zwanzig. 1999 bis 2002 wirkte er im dortigen Gemeinderat. 2002 wurde er für vier Jahre hauptamtlicher Ortsvorsteher der Ortschaft Nabern in Kirchheim/Teck und Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Danach beginnt seine Zeit in Aichwald. 2009 wurde er in den Kreistag des Landkreises Esslingen gewählt, dem er nach wie vor angehört. Hier ist er stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion, Mitglied im Verwaltungsausschuss und Mitglied im Ältestenrat. 2019 zog er in den Esslinger Gemeinderat, wo er im Verwaltungsausschuss und im Ältestenrat die Sozialdemokraten vertritt. Im November 2019 wurde er Vorsitzender der Gemeinderatsfraktion, die zuvor mehr als 20 Jahre lang von Andreas Koch geführt wurde.

Eines seiner Hauptmotive, als Abgeordneter im Landtag zu wirken, sind sozialer Art. „Baden-Württemberg muss sehr viel mehr Wert auf den sozialen Zusammenhang legen“, sagt er. Die sozial gerechte Modernisierung der Bildungslandschaft sei ins Stocken geraten, kritisiert er. Zudem müsse der Wandlungsprozess in der Industrie energischer begleitet werden als es derzeit der Fall sei.

Bezahlbarer Wohnraum im Fokus

Fink will sich für eine Landeswohnraumgesellschaft stark machen. Die Frage nach dem bezahlbaren Wohnen müsse stärker angegangen werden. Der Markt alleine würde das nicht regeln. Die soziale Komponente wünscht er sich auch beim Klimaschutz, „weil der Klimawandel ja vor allem Menschen mit kleinerem Einkommen treffen wird“. Man müsse den Blick stärker auf Material- und Energieeinsparungen richten. Andererseits bedürfe es konkreter Förderungen – etwa beim energetischen Sanieren oder dem klimaschonenden Verkehr.

Schließlich setzt sich Fink, der in seiner Freizeit als Bassist in einer Band spielt, für eine „wesentlich bessere Beteiligung der Menschen an unserer Demokratie“ ein. Fink: „Wir müssen unsere Politik noch viel stärker zusammen mit der Bevölkerung entwickeln und umsetzen. Wir müssen mehr Republik wagen!“

Drei Fragen an...

Was machen Sie als Erstes, wenn in der Pandemie das Schlimmste vorbei ist?

Ich gehe mit meiner Familie in der Esslinger Innenstadt Kaffee trinken, kaufe beim örtlichen Einzelhändler ein Paar neue Sportschuhe und abends gehen meine Frau und ich gemeinsam mit guten Freunden zu einem ausgiebigen Abendessen in der örtlichen Gastronomie.

Was ist ihr Lieblingsplatz im Landkreis Esslingen?

Der Höhenweg in Esslingen. Hier findet man Ruhe und Entspannung und trifft immer wieder auf bekannte Mitmenschen.

Welche Musik hören Sie zur Zeit am liebsten?

Das „Greatest Hits“-Album von Guns n’ Roses ist ein guter und ständiger Begleiter, insbesondere in Wahlkampf-Zeiten.