Durch die Impfungen der über 80-Jährigen und der Pflegebedürftigen könne man Krankenhauseinweisungen sowie schwerste und tödlichste Verläufe vermeiden, so der Gesundheitsminister. (Archivbild) Foto: dpa/Michael Kappeler

Kurz vor der Unterzeichnung der Impfverordnung hat Jens Spahn (CDU) die Prioritätensetzung begründet. Angefangen werde bei jenen, für die der Impfschutz zusätzliche Gesundheit und Lebensjahre bringe.

Berlin - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat kurz vor seiner Unterzeichnung der Impfverordnung die darin geregelte Prioritätensetzung mit dem größten Effekt für diese Gruppen begründet. Die Menschen, die als erstes geimpft werden sollen, seien in drei Gruppen eingeordnet, sagte er am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. Angefangen werde bei jenen, für die der Impfschutz zusätzliche Gesundheit und Lebensjahre bringe. „Wir fangen jetzt mit den Über 80-Jährigen, den Höchstbetagten, den Pflegebedürftigen und denjenigen, die sie pflegen und betreuen, an.“ Diese Gruppe sei schon sehr groß - und besonders gefährdet.

Laut „Süddeutscher Zeitung“ gehört zur ersten Gruppe „höchster Priorität“ auch medizinisches Personal auf Intensivstationen, in Notaufnahmen, im Rettungsdienst sowie Personal im ambulanten Pflegebereich. Zur zweiten Gruppe zählen demnach Personen ab 70 Jahren, Demenzkranke, Menschen mit Trisomie 21 und Transplantationspatienten, zudem Bewohner von Obdachlosen- oder Asylbewerberunterkünften und enge Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen. Die dritte Gruppe umfasst über 60-Jährige, chronisch Kranke, Personen „in besonders relevanter Position in staatlichen Einrichtungen“ sowie Erzieher, Lehrer und Mitarbeiter im Einzelhandel.

„Das Impfen ist der Weg raus aus dieser Pandemie“

Spahn sagte, durch die Impfungen der über 80-Jährigen und der Pflegebedürftigen könne man Krankenhauseinweisungen sowie schwerste und tödlichste Verläufe vermeiden. „Die hohen Todeszahlen haben wir genau in dieser Altersgruppe.“ Die Konkretisierung, wer geimpft wird, müsse aber regelmäßig angepasst werden, etwa wenn im Januar neue Impfstoffe zur Verfügung stünden.

„Das Impfen ist der Weg raus aus dieser Pandemie“, betonte Spahn. Die Verordnung soll dafür die Grundlage sein. Sie basiert auf einer Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut. Eine Prioritätensetzung ist nötig, weil zunächst nur begrenzte Mengen an Impfdosen verfügbar sein werden. Voraussichtlich beginnen die Impfungen am 27. Dezember.