Der Street-Art-Künstler Christian Guemy hat auf einer Fassade eines Pariser Vororts das Gemälde „Liebe in Zeiten des Coronavirus“ gemalt. Foto: Christian Guemy/dpa

Angeblich sind Krisen förderlich für die Kunst. Wenn das stimmt, müsste Corona sich sehr produktiv auf die Kunstproduktion auswirken. Ist das so? Und wird in den Geschichtsbüchern ein Kapitel „Kunst und Corona“ eingefügt werden müssen?

Stuttgart - Man muss nicht viel von Kunst verstehen, um zu wissen: Van Gogh, das war das verkannte Genie, das sich aus Verzweiflung das Ohr abschnitt. Der Mythos van Gogh hat das Künstlerdasein nachhaltig verändert. Es ist nicht irgendein Beruf, es ist eine existenzielle Herausforderung, eine Lebensform, bei der Kreativität mit Krisen Hand in Hand zu gehen scheint. Aber stimmt das überhaupt? Machen Krisen und Katastrophen die Kunst intensiver, existenzieller, tiefschürfender? Wenn ja, dann müsste die aktuelle Kunstproduktion durch Corona kräftig beflügelt werden.